In Deutschland dominieren vier große Handelsketten den Lebensmitteleinzelhandel.
Edeka mit Netto, Rewe mit Penny, Aldi Süd und Nord sowie Lidl mit Kaufland sind im Rennen. Diese Unternehmen bieten ihren Kunden eigene Smartphone-Apps an, die Funktionen wie Prospekte, aktuelle Angebote, Rabatte und die Erstellung von Einkaufslisten umfassen. Einige Apps ermöglichen es zudem, den Lagerbestand bestimmter Artikel in der Wunschfiliale zu prüfen. Die Verbraucherzentrale sieht diese Supermarkt-Apps kritisch.
Registrierung mit persönlichen Daten erforderlich
Die Händler locken mit Rabatten, exklusiven Coupons, Punktesammelaktionen und Gewinnspielen, um Kunden an sich zu binden. Einige Märkte bieten direkte Preisnachlässe, wenn mit der App bezahlt wird, wobei bestimmte Produkte nur über die App vergünstigt erhältlich sind. Zudem ersetzen viele Apps den Papierbon durch einen digitalen eBon.
Bevor ihr mit der App bezahlen könnt, ist eine Registrierung erforderlich, bei der persönliche Daten und ein Zahlungsmittel hinterlegt werden müssen. Beim Bezahlvorgang an der Kasse wird die App aktiviert und die Zahlung gegebenenfalls mit PIN, Fingerabdruck oder Face-ID bestätigt.
Die Verbraucherzentrale warnt: Diese Apps sammeln umfangreiche Daten über das Einkaufsverhalten der Nutzer, um personalisierte Werbung zu schalten und Kaufentscheidungen zu beeinflussen. Dies wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf, da die gesammelten Daten oft weitreichend sind und die Privatsphäre der Nutzer gefährden können.
Datenschutzeinstellungen anpassen, Standort-Zugriff unterbinden
Verbraucherschützer raten daher, die Datenschutzeinstellungen der Apps anzupassen. Ihr könnt beispielsweise den Zugriff auf ihren Standort unterbinden oder der Personalisierung widersprechen. Zudem ist es möglich, beim Anbieter zu erfragen, welche personenbezogenen Daten verarbeitet werden.
„App-Zwang“ sorgt für Zwei-Klassen-System unter Kunden
Ein weiteres Problem ist der sogenannte “App-Zwang”, bei dem bestimmte Rabatte oder Angebote ausschließlich App-Nutzern vorbehalten sind, wodurch ein Zwei-Klassen-System unter den Kunden entsteht. Personen ohne Smartphone oder ohne Interesse an der Nutzung solcher Apps werden dadurch benachteiligt.
Supermarkt-Apps bieten zwar praktische Funktionen und finanzielle Vorteile, jedoch solltet ihr die damit verbundenen Datenschutzrisiken und möglichen Benachteiligungen für Nicht-App-Nutzer berücksichtigen. Überprüft die eigenen Datenschutzeinstellungen regelmäßig und entscheidet bewusst, welche Daten ihr preisgeben wollt…
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