Apple wehrt sich gegen eine geheime Anordnung der britischen Regierung, die Zugang zu verschlüsselten iCloud-Daten ermöglichen soll.
Apple hatte die sogenannte Advanced Data Protection (ADP) für neue Nutzer deaktiviert und verlangt von bestehenden Usern, das Feature bald abzuschalten.
Apple reicht Beschwerde ein
Hintergrund ist eine Anordnung der britischen Regierung, die unter dem „Investigatory Powers Act“ einen Backdoor-Zugang zu verschlüsselten iCloud-Daten fordert – selbst bei globalen Nutzern. Ein Präzedenzfall, der Datenschützer weltweit alarmierte – iTopnews.de berichtete bereits am 21. Februar.
ADP ist ein optionales Sicherheitsfeature, das seit 2022 Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für iCloud-Daten wie Backups, Fotos, Notizen und iCloud Drive ermöglicht. Nur der Nutzer selbst kann mit einem Schlüssel auf diese Daten zugreifen – nicht einmal Apple.
Der Haken: Bei Verlust des Schlüssels sind die Daten unwiederbringlich gelöscht. Dennoch galt ADP als Meilenstein gegen Hacks und staatliche Überwachung.
Laut der Financial Times hat Apple jetzt beim dortigen Investigatory Powers Tribunal Beschwerde eingereicht. Dieses Gericht prüft in Großbritannien Fälle möglicher rechtswidriger Eingriffe durch Geheimdienste.
Anordnung könnte schnell aufgehoben werden
Die Entscheidung könnte noch diesen Monat fallen. Zu klären ist, ob die Anordnung rechtmäßig war und sie gegebenenfalls aufgehoben werden muss.
Die britische Regierung soll den entsprechenden Befehl im Januar 2025 auf Basis des Investigatory Powers Act von 2016 erlassen haben. Ziel ist die Abschaffung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von iCloud-Backups, die verhindert, dass selbst Apple auf gespeicherte Daten zugreifen kann.
Folgen für Apple-User noch nicht abzusehen
Offiziell bestätigt oder dementiert hat die britische Regierung den Befehl bisher nicht. Sollte er bestehen bleiben, könnte er weltweite Auswirkungen auf Apple-Nutzer haben, die jetzt aber noch nicht abzusehen sind.
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