In den USA wird aktuell der chinesische Billig-Online-Händler Temu verklagt.
Der Generalstaatsanwalt des Bundesstaats Arkansas, Tim Griffin, ist federführend. Er will nachweisen, dass der Dienst die Daten seiner Nutzer verkauft. Die App verschaffe sich „Zugriff auf möglichst viele Daten am Gerät“ und sie wird in der Anklageschrift sogar als „Malware“ bezeichnet.
„Gefährliche App greift Daten ab“
Es wird auch auf eine Untersuchung hingewiesen, die zu dem Schluss gekommen sei, dass die Anwendung gar nicht in erster Linie Ware verkaufen wolle. Es heißt:
„Temu ist eine geschickt versteckte Spionagesoftware, die eine dringende Sicherheitsbedrohung für die nationalen Interessen der Vereinigten Staaten darstellt.“
Temu gibt sich überrascht…
Griffin glaubt, Temu locke Nutzer mit irreführenden Versprechen von rabattierten Qualitätswaren an, um so viel Nutzerdaten wie möglich zu sammeln. Dabei würden süchtig machende Funktionen hinzugefügt, die die Nutzer länger auf der Plattform halten, wie etwa das Drehen eines Glücksrads für Angebote.
Unterdessen hätten hunderte Beschwerden bei der US-Verbraucherschutzbehörde gezeigt, dass die Waren von Temu offenbar von minderer Qualität sind, so behauptet es jedenfalls Griffin.
Ermittler kamen laut Griffin zu diesem Schluss: „Wir vermuten stark, dass Temu bereits gestohlene Daten von Kunden aus westlichen Ländern illegal verkauft oder dies beabsichtigt, um ein ansonsten zum Scheitern verurteiltes Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten.“
Griffin strebt eine einstweilige Verfügung an, um Temu davon abzuhalten, „die Nutzer auszuspionieren“. Er hofft, dass eine Jury zu dem Schluss kommt, dass Temus angebliche Praktiken gegen US-Gesetze verstoßen haben.
Sollte Temu verlieren, könnte es für jeden Verstoß mit 10.000 US-Dollar haftbar gemacht und gezwungen werden, Gewinne aus Datenverkäufen und irreführenden Verkäufen über die App herauszugeben.
Temu gibt an, man sei von den Anschuldigungen überrascht. Man werde sich vor Gericht dagegen wehren.
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