Apple startet in die Zukunft – mit Verspätung. Hier lest ihr unsere Meinung zu „Apple Intelligence“, dem neuen KI-Projekt.
Auf der Keynote zur WWDC 2024, die zu großen Teilen eine „KI-Note“ war, haben CEO Tim Cook, Software-Chef Craig Federighi & Co. Updates zu allen Betriebssystemen gezeigt – und vor allem zur großen Aufholjagd in Sachen Künstliche Intelligenz geblasen.
Mit dem cleveren Marketing-Trick, „AI“ quasi in „Apple Intelligence“ umzutaufen, will der US-Konzern die aufmüpfigen Newcomer wie OpenAI ein- und überholen, und sie gleichzeitig mit ins Boot nehmen.
Dass das erst ab dem iPhone 15 Pro funktioniert, sorgt allerdings für viel Frust und Ärger unter den Apple-Nutzern. Und noch eine zentrale Info vom Montagabend: Die Datenbrille Vision Pro kommt nach Deutschland – zu stolzen Preisen ab 3.999 Euro.
iTopnews fasst für Euch alles Wichtige zu „Apple Intelligence“ zusammen.
Apple Intelligence: Die Details
Dass Apple in Sachen Künstlicher Intelligenz Newcomern wie OpenAI, aber auch Google und Microsoft, hinterherhinkt, soll sich ändern. Die neue „Apple Intelligence“ bringt viele nützliche und unterhaltsame Funktionen auf iPhone, iPad und Mac – wobei Watch, TV und Vision Pro in Sachen „AI“ übrigens zunächst außen vor bleiben.
Die KI schreibt und korrigiert Texte, fasst lange Mails zusammen und erstellt Bilder („Image Playground“). Wer zum Beispiel seiner Mutter sagen will, dass sie seine Superheldin ist, steckt sie in ein Superheldinnen-Kostüm und verschickt das Bild. Wer in seiner Foto-Sammlung das Bild vor dem New Yorker Wolkenkratzer in der roten Jacke sucht, findet es per Sprachbefehl.
Die Apple-KI erstellt unter dem Titel Genmoji die verrücktesten Emojis („Zeig meinen Hund mit Geburtstagskuchen“). Siri soll endlich richtig verstehen, was man von ihr will. Und wenn die Apple-Assistentin nicht mehr weiter weiß, übergibt sie automatisch an ChatGPT, das auch die kompliziertesten Fragen beantworten kann. Dafür gibt es eine Kooperation mit OpenAI.
Systemweit integriert: Der große Vorteil
Die meisten Funktionen von „Apple Intelligence“ beherrschen ChatGPT & Co. schon jetzt. Und Bloomberg kritisiert: „Apples KI-Funktionen können nicht beeindrucken.“
Aber dadurch, dass die Apple-KI so tief und systemweit in die Geräte integriert ist und von so vielen Menschen genutzt wird, könnte es langfristig trotzdem ein Riesenschritt für die Nutzung von KI sein. Allerdings ist unklar, wann die Funktionen auch auf Deutsch kommen.
Aber nur ab dem iPhone 15 Pro
Einen dicken, dicken Wermutstropfen hat Apple nur am Rande erwähnt. Denn die Apple-Intelligenz läuft erst ab iPhone 15 Pro und Pro Max aus dem Herbst 2023 – und natürlich auf dem neuen iPhone 16, das im September kommt. Selbst die noch topaktuellen iPhone 13 und 14 sowie das „normale“ iPhone 15 bleiben außen vor.
Dass Apple jedes Jahr bei seinen neuen iPhones erzählt, wie ultraschnell und zukunftssicher sie sind, und dass die Hardware dann schon nach einem Jahr nicht mehr für KI ausreicht, ist ärgerlich und wird Millionen von Nutzern enttäuschen.
Nachdem zum Beispiel das 14 Pro genau wie das 15 Pro eine Neural Engine mit 16 Kernen hat, liegt der Verdacht nahe, dass Apple nur versucht, per KI möglichst viele neue iPhones zu verkaufen. Einer der Gründe ist offenbar, dass Apple zugunsten von Privatsphäre und Datenschutz möglichst viele Funktionen direkt auf dem iPhone ausführen will, ohne auf die Cloud zuzugreifen.
Trotzdem: Alle iPhones vor 2023 von der „Apple Intelligence“ auszuschließen, ist nicht nachzuvollziehen.
Auf iPad und Mac läuft die „AI“ übrigens auf allen Geräten mit M1-Chip oder höher.
Enttäuschten iPhone-Nutzern bleibt der Trost, dass externe KI-Apps wie ChatGPT-4o, Dall-E3 oder Midjourney natürlich auch auf älteren iPhones laufen – nur eben nicht so bequem und über alle Funktionen des Geräts hinweg.
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