Der Messenger Telegram steht seit einiger Zeit unter verschärfter Beobachtung der EU.
Unter anderem führten rechtsextreme Gruppen und die Verbreitung von Verschwörungstheorien über den privaten Messenger zu politischer Beobachtung. Nun könnte Telegram in der EU stärker überwacht werden.
Ist Telegram eine „große Online-Plattform“?
Bislang fällt die App noch nicht unter die Kategorie „große Online-Plattform“ nach dem neuen Digital Services Act. Dies könnte sich aber bald ändern – und die Entwickler müssten dann neue Regularien einhalten.
Die Grenze für die Einstufung beläuft sich auf 45 Millionen aktive User in der EU. Telegram gibt an, derzeit 41 Millionen Nutzer in der Europäischen Union zu haben. Dies wird angezweifelt und daher aktuell mit Umfragen und weiteren Untersuchungen geprüft.
Strikterer Kampf gegen Hass und Hetze
Würde Telegram unter das Gesetz fallen, müsste auf der Plattform stärker gegen Hasskommentare und andere Hetzbotschaften vorgegangen werden. Bei Verstößen gegen den DSA könnte die EU Geldstrafen von bis zu 6 Prozent des Jahresumsatzes von Telegram verhängen.
Update Stellungnahme Telegram:
Die Betreiber haben uns ihre Sicht der Dinge mitgeteilt. Darin heißt es:
„Telegram ist keine effektive Plattform zur Verbreitung von Falschinformationen. Im Gegensatz zu anderen Apps verwendet Telegram keine Algorithmen, um den Nutzern sensationelle Inhalte anzubieten, und sie erhalten nur die Informationen, die sie ausdrücklich abonnieren möchten. Dies gibt den Nutzern die volle Kontrolle darüber, welche Informationen ihnen präsentiert werden.
Telegram arbeitet derzeit an einem Tool, mit dem nationale Faktenprüfagenturen Beiträgen, die von Nutzern in ihren Gebieten angezeigt werden, verifizierte Informationen hinzufügen können.“
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