Bei uns als Vielschreiber in der iTopnews-Redaktion sind Mac-Tastaturen quasi Verschleißteile.
Alle paar Monate gibt eines von Apples Magic Keyboards den Geist auf, weil eine oder mehrere Tasten nicht mehr reagieren. Klar: Theoretisch lassen sich die Scissor-Tasten auswechseln und reinigen. Aber das ist schwierig, und wir haben schon mehrere Tastaturen damit ruiniert.
Außerdem macht es wenig Spaß, auf einer Tastatur zu schreiben, auf der die meistbenutzten Buchstaben wie „E“ oder „R“ abgegriffen sind, mit kaum mehr erkennbarer Aufschrift. Auch das gehört zu unseren eher negativen Erfahrungen mit dem Magic Keyboard.
Nach dem letzten Fail waren wir deshalb auf der Suche nach einer neuen und ganz anderen Tastatur, die perfekt zu unserem Apple-Setup mit MacBook Pro, Magic Mouse und LG UltraFine-5K-Display passt. Und wir sind fündig geworden – beim zweiten Versuch.
Zuerst haben wir es mit der ergonomischen Tastatur Logitech ERGO K860 probiert – die geteilte Form soll ja gut für die Handgelenke, den Nacken und insgesamt für gesundes Schreiben sein. Aber: Geht für uns gar nicht. Das Riesending hat sich wie ein Berg auf dem Schreibtisch aufgebaut, wir mussten jeden Buchstaben immer wieder neu suchen, und mit intuitivem Tippen war’s vorbei.
Also: Zurück mit dem Teil zum Händler, stattdessen die kleinere Logitech MX Mechanical Mini für Mac bestellt. Und, siehe da: Zumindest für mich als „Kampftipper“, der viel schreibt und dabei ziemlich auf seine Tasten einhackt, ist die Logitech die perfekte Tastatur. Ich will nicht mehr tauschen und zurück zum Magic Keyboard.
Was macht die Logitech so gut?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine mechanische Tastatur. Das bedeutet: Jede Taste hat ihren eigenen mechanischen Schalter („Switch“). Im Gegensatz zu einer Membrantastatur wie dem Magic Keyboard, die mit einer druckempfindlichen Membran unter den Tasten funktioniert, ist der Tastenhub beim Schreiben länger, und das Tippen ist hörbar lauter. Das Ganze fühlt sich also eher an wie früher auf einer Schreibmaschine, oder auf einem Computer aus den 80er/90er Jahren.
Mögt Ihr das Tippgefühl?
Ich mag dieses satte, klackernde Schreibgefühl und das Geräusch, das sich nach ehrlicher Arbeit anfühlt. Aber es ist natürlich eine andere Welt als das eher schleichende Tippen auf dem Magic Keyboard oder auf einem MacBook. Wenn Ihr Euch für eine mechanische Tastatur interessiert, solltet Ihr das auf jeden Fall vor dem Kauf testen.
Die einzelnen Tasten der Logitech dürften sich bei einem Defekt (oder einem Brösel-Unfall) auf jeden Fall leichter auswechseln und reinigen lassen als am Magic Keyboard. Es gibt dazu gute Anleitungen im Netz. Bei mir war das bisher gottlob aber noch nicht nötig, alles tippt tipptop.
Was ist die beste Funktion?
Mit 31,3 Zentimetern ist die Logitech etwas breiter als ein Magic Keyboard (27,9 Zentimeter). Die Tasten sind auf jeden Fall breit genug fürs tägliche Arbeiten. Mein Lieblings-Feature ist die Beleuchtung, die sich direkt an der Tastatur stufenlos einstellen lässt. Das ist ideal zum Arbeiten in dunkleren Räumen.
Um Akku zu sparen, reagiert die Beleuchtung auf die Bewegung Eurer Hände und schaltet sich nur ein, wenn sie zum Tippen gebraucht wird. Das hätten wir am Magic Keyboard für den Mac auch gern gehabt.
Wie gut ist die Mac-Anpassung?
Ein weiteres Plus gegenüber der Apple-Tastatur ist die Möglichkeit, mit den Tasten F1 bis F3 zwischen drei Geräten umschalten zu können, für die Ihr die Tastatur verwendet. Dabei könnt Ihr Euch drahtlos per Bluetooth LE mit Mac, iPhone oder iPad verbinden.
Sondertasten für Emojis, Bildschirmfotos oder zum Text-Diktieren gibt es auch. Ebenfalls an Bord ist eine gut gemachte Mac-Software, mit der Ihr vieles einstellen und Tasten individuell belegen könnt.
Was ist noch wichtig?
Mit einer Kombination aus Kunststoff und Alu wirkt die Tastatur sehr wertig und muss sich nicht hinter Originalzubehör von Apple verstecken. Mit zwei Füßchen an der Unterseite könnt Ihr sie auf Wunsch etwas schräg stellen – für mich ist das die beste Position.
Die MX Mini verbindet sich immer drahtlos, die USB-C-Buchse ist nur zum Laden des Akkus da. Der hält mit eingeschalteter Beleuchtung bei mir zwei bis drei Wochen Dauereinsatz durch. Ohne Licht sollen es bis zu zehn Monate sein. Aber Laden ist ohnehin kein Problem, weil Ihr auch mit angestecktem Kabel einfach weiterarbeiten könnt (ist ja keine Magic Mouse…).
Gibt es auch Schwächen?
Wie gesagt: Es kann durchaus sein, dass Euch das Klackergeräusch und der lange Tastenhub nerven. Probiert es aus! Im Alltag stört mich eigentlich nur, dass ich die Bildschirmhelligkeit des LG nicht an der Tastatur regeln kann. Dazu müsste ich Tasten extra belegen. Die „Nicht stören“-Taste (die mit dem Mond) oben rechts drücke ich aus Versehen leider ständig, das hätten die Schweizer cleverer lösen können. Und dass die Return-Taste nicht wie gewohnt ganz rechts sitzt, ist gewöhnungsbedürftig.
Aber eigentlich vermisse ich nur die Touch ID-Taste rechts oben an der teuereren Version des Magic Keyboards, die der Logitech fehlt. Denn Anmelden oder Bezahlen per Fingerabdruck ist schon sehr nice. Dazu muss ich jetzt nach hinten zum MacBook Pro greifen.
Was kostet die Logitech MX Mechanical Mini für Mac?
Ein billiger Spaß ist die technisch aufwändigere mechanische Tastatur nicht. Offiziell verlangen die Schweizer 160 Euro, bei Amazon seid Ihr aktuell mit 143 Euro dabei. Im Online-Handel werdet Ihr auch um die 130 Euro fündig. Das ist teurer als Apples Magic Keyboard, für das Ihr ohne Touch ID gut 100 Euro zahlt, und mit Fingerabdrucksensor 120 bis 130 Euro.
Mir ist das satte Gefühl beim Tippen und vor allem die Beleuchtung den Mehrpreis wert. Klackerdiklack, die Logitech ist auf Zack!
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