Am vergangenen Wochenende gab es im App Store einmal mehr einen Streit um Konsolen-Emulatoren.
Wir haben gestern ausführlich darüber berichtet: Nachdem Apple die App Store Regularien angepasst hat, erschien vor einigen Tagen die GameBoy-Emulationsapp iGBA, ein Nachfolger von GBA4iOS und Delta. Doch kurz nach der Veröffentlichung wurde die App wieder von Apple entfernt.
US-Recht erlaubt Emulator-Apps
Die Situation zeigt, dass der Rechtsstand solcher Emulatoren nach wie vor unklar ist. In den USA ist die Antwort auf die Frage eigentlich „ja“. Allerdings setzt das voraus, dass man für die Emulation nicht den Original-Quellcode der emulierten Hardware verwendet.
Das tun die Emulatoren auch nicht, aber sie nutzen ROM- bzw. BIOS-Dateien der Spiele. Diese über das Internet zu vertreiben und zu besitzen ist illegal, wenn man nicht die Originalrechte besitzt. Das tun die Vertreiber in der Regel nicht – und deshalb ist ein Unternehmen wie Nintendo auch so strikt in der Verurteilung von Emulator-Apps.
App ist legal, Funktionsweise eher nicht
Apple steht also auf eine Grenze: Während die Emulator-Apps selbst zwar in ihrer Funktionsweise legal sind, sind die Bedingungen, unter denen sie funktionieren können, es nicht. Daher antwortete Apple auf Fragen zur Sperrung von iGBA auch, dass die Entfernung darauf zurückzuführen ist, dass es sich um einen Klon von GBA4iOS und Delta handele – nicht auf die Fähigkeit der App, ROM-Dateien zu laden.
Ob Apple diese Begründungsstrategie auch in Zukunft fahren wird, ist unklar. In der EU wird Delta in Kürze über den alternativen App Store AltStore verfügbar gemacht werden; das wird die Lage der Debatte noch einmal ordentlich durchschütteln.