Das Gesetz über digitale Märkte, Digital Markets Act (DMA) betitelt, ist endlich in der EU gestartet.
Der DMA zielt darauf ab, den Wettbewerb zu fördern und die Rechte der Verbraucher gegenüber den führenden Tech-Unternehmen wie Apple, Alphabet/Google, Amazon, Meta/Facebook, Microsoft und Bytedance/Tiktok zu stärken.
Diese Unternehmen werden als „Gatekeeper“/“Torwächter“ eingestuft, sie In diesen Stunden bemerkt Ihr noch viele Veränderungen. Doch schon bald werdet Ihr konkrete Auswirkungen spüren, wie etwa die Einführung alternativer App-Stores auf dem iPhone oder die Öffnung von WhatsApp für andere Messenger-Dienste, Stichwort Interoperablitität.
Das alles ändert sich mit dem Digital Markets Act
Alternative App Stores kommen
Die von der EU erzwungene Öffnung des iPhones für alternative App-Stores anderer Anbieter ist eine der meistdiskutierten Auswirkungen des DMA. Apples jüngstes Update auf iOS 17.4 schafft die technischen Voraussetzungen dafür, auch wenn solche Marktplätze bisher noch nicht weit verbreitet sind. Unternehmen wie MacPaw aus der Ukraine oder Mobivention aus Köln haben jedoch bereits entsprechende Angebote angekündigt.
Ihr wählt Eure Standard-Apps
Bisher war es schwierig bis unmöglich, Alternativen zu Standard-Apps wie Apples Safari-Browser auf dem iPhone oder Googles Chrome-Browser auf Android zu verwenden. Mit dem DMA erhalten Nutzer mehr Freiheiten und Auswahlmöglichkeiten bei Messaging, Browsing und Telefonie. Zusätzlich können vorinstallierte Apps der Hersteller nun auch gelöscht werden, was bisher auf dem iPhone schwierig war.
Zugang zu Nutzerdaten für Dritte
Der DMA ermöglicht es Dritten, also Wettbewerbern, den Zugang zu Nutzerdaten unter fairen und nicht diskriminierenden Bedingungen zu erhalten. Diese Daten müssen in einem maschinenlesbaren Format bereitgestellt werden, was Innovation und Wettbewerb fördern soll.
Interoperabilität von Messaging-Diensten
Die fragmentierte Landschaft von Messaging-Diensten wird durchbrochen, sodass Nutzer verschiedener Plattformen wie WhatsApp, Signal oder Telegram miteinander kommunizieren können, ohne die App wechseln zu müssen.
Verbot von personalisierter Werbung ohne Zustimmung
Der DMA verbietet personalisierte Werbung ohne Eure ausdrückliche Zustimmung, wodurch Ihr mehr Kontrolle über Eure Daten und Eure Privatsphäre erhaltet.
Transparenz bei Algorithmen
Unternehmen müssen ihre Algorithmen offenlegen, um mehr Transparenz darüber zu schaffen, wie Entscheidungen von Algorithmen getroffen werden.
Fairness bei Rankings
Der DMA verbietet es Tech-Konzernen, sich in Suchergebnissen oder Rankings selbst zu bevorzugen, was für ein faireres und wettbewerbsfähigeres Umfeld sorgen soll.
Verbot der Kopplung von Diensten
Der DMA verbietet es Unternehmen, die Verwendung eines Dienstes an die Nutzung eines anderen zu koppeln, was den Nutzern mehr Freiheit bei der Wahl verschiedener Dienste gibt.
Mehr Kontrolle über die eigenen Daten
Der DMA stärkt die Eure Rechte als Verbraucher und gibt Euch mehr Kontrolle über Eure Daten, beispielsweise durch einfachere Möglichkeiten zum Herunterladen, Übertragen und Löschen von Daten.
Neuer Beschwerdemechanismus
Ihr habt die Möglichkeit, Euch bei Verstößen gegen den DMA an eine Beschwerdestelle zu wenden, was die Durchsetzung der neuen Regeln erleichtert und die Nutzer vor unlauteren Praktiken schützt. Unternehmen, die gegen das Gesetz verstoßen, können mit hohen Geldstrafen belegt werden.