Die EU-Kommission hat von Apple „Erklärungen“ zur Entscheidung angefordert, den Entwickleraccount von Epic Games zu sperren.
Im Rahmen des Digital Markets Act (DMA), dem neuen Gesetz zur Einschränkung der Macht der größten Online-Plattformen, führt die Kommission Untersuchungen durch. Bis zum 7. März waren Technologieunternehmen verpflichtet, die entsprechenden Vorschriften zu befolgen. Zusätzlich prüft die Kommission, ob Apples Vorgehen möglicherweise gegen andere EU-Gesetze verstößt.
Apple: Epic „nicht vertrauenswürdig“
Apple hatte wie berichtet erklärt, dass es das weltweite Entwicklerkonto von Epic Games Schweden geschlossen hat, und begründete dies mit wiederholtem „nicht vertrauenswürdigem Verhalten“ des Spieleentwicklers. Apple verwies darauf, dass Gerichte ihm zuvor die Befugnis erteilt hatten, die Konten aller Tochtergesellschaften von Epic aufgrund von Vertragsverstößen zu sperren.
Dieser Schritt hat die Pläne von Epic vorerst durchkreuzt, einen alternativen Epic Games Store auf iOS in der EU zu starten und sein Spiel Fortnite wieder auf das iPhone zu bringen.
Epic betrachtet die Kontosperrung durch Apple als Verstoß gegen den DMA und als erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf iOS-Geräten. Das Unternehmen verurteilte die Entscheidung von Apple als „Verstoß gegen Wettbewerbsprinzipien“ und wertete sie als Zeichen dafür, dass Apple keinen fairen Wettbewerb auf seiner Plattform zulassen will. Epic behauptete, Apple wolle damit einen potenziellen Hauptkonkurrenten für den App Store ausschalten.
Streit seit 2020 vor Gericht
Apples Vorgehen ist der jüngste Schritt in einem größeren Rechtsstreit, der 2020 begann, als Apple Fortnite aus dem App Store entfernte, weil die Firma die Regeln für das Zahlungssystem umgangen hatte. Als Vergeltungsmaßnahme reichte Epic in den USA und Australien massive Klagen ein und beschuldigte Apple des wettbewerbswidrigen Verhaltens.
Ein Ende der Auseinandersetzung ist nicht in Sicht. Die EU-Kommission klärt also jetzt laut Financial Times, ob Apple das Epic-Konto wirklich sperren durfte…
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