Apple verhält sich aktuell eher vorsichtig im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). iOS 18 soll das ändern.
Obwohl der Techriese bereits umfangreich KI und maschinelles Lernen in seinen Produkten einsetzt – beispielsweise für die Erkennung von Gesichtern auf Bildern oder das Extrahieren von Text aus Fotos –, hat das Unternehmen bisher weder eigene Chatbots noch Bildgeneratoren oder ähnliche Tools mit generativer KI vorgestellt, wie es Konkurrenten wie OpenAI, Microsoft oder Google tun.
Apple hat Angst um seinen Ruf
Ein Grund für diese Zurückhaltung könnte Apples Besorgnis um seinen Ruf sein, sollte eine seiner KI-Anwendungen fehlerhafte Informationen verbreiten. Zusätzlich wird Apples Sprachassistentin Siri oft als veraltet und unflexibel angesehen, was eine umfangreiche Überarbeitung zu einem fortschrittlichen KI-System schwierig macht.
Dennoch investiert Apple im Verborgenen intensiv in die Entwicklung seiner KI-Technologie, wobei signifikante Fortschritte während der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni im Rahmen der iOS-18-Enthüllung vorgestellt werden sollen.
Apple steht auch an der Spitze, was die Übernahme von KI-Startups betrifft, mit mehr Akquisitionen als jeder andere Technologiekonzern im Jahr 2023. Laut dem Portal Statista hat Apple 32 KI-Startups erworben – mehr als Google, Meta, Microsoft und Amazon.
Innovative KI-Funktionen in der Vision Pro
Diese Übernahmen, oft von kleineren Unternehmen, erlauben es Apple, innovative Technologien in seine Produkte zu integrieren, wie etwa die „Persona“-Avatar-Funktion in der Vision Pro-Datenbrille.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Startups in frühen Entwicklungsstadien, deren Technologien noch erschwinglich sind. Ein aktuelles Beispiel ist das Berliner Startup Brighter AI, dessen Technologie zur Anonymisierung von Gesichtern und anderen Details in Bildern und Videos Apple zur Stärkung der Privatsphäre in seiner Vision Pro-Brille nutzen möchte.
Lokale Verarbeitung von KI-Daten wegen Datenschutz
Im Gegensatz zu anderen großen Tech-Unternehmen bevorzugt Apple die lokale Verarbeitung von KI-Daten auf seinen Geräten, was Datenschutz, schnelle Reaktionszeiten und Unabhängigkeit vom Internet fördert. Das kommende iPhone 16 soll in diesem Sinne eine verbesserte KI-Rechenleistung bieten und ein Schritt in Richtung eines „AiPhone“ sein.
Diese KI-Innovationen werden für die WWDC mit iOS 18 erwartet
- Eine neu entwickelte Siri-Version, basierend auf generativer KI ähnlich ChatGPT oder Google Gemini,
- KI-basierte Features für Apple Music zur automatischen Erstellung von Wiedergabelisten,
- Integration von KI in Bürosoftware wie Pages, Keynote und Numbers für Zusammenfassungen und Content-Erstellung,
- KI-Unterstützung in Xcode für das Vervollständigen von Codeblöcken, Testen von Anwendungen und mehr,
- Eine erweiterte Spotlight-Suche, unterstützt durch generative KI für komplexere Aufgaben,
- Eine KI-basierte Wellness-Coaching-Funktion für Apple Health und Apple Watch,
- Neue KI-Features in der Nachrichten-App, die das Automatisieren von Antworten, Beantworten von Fragen und Zusammenfassen von Nachrichten ermöglichen.