Die Überschrift klingt wie ein Aprilscherz. Aber wenn Ihr den Kalender schaut, seht Ihr: Heute ist der 11. Januar.
Mithin ist diese News kein Aprilscherz. Stichwort Digitalisierung in Deutschland. Heute wurde bekannt, dass im Kanzleramt weiterhin auf Rohrpost gesetzt wird. Bis zur Einführung der elektronischen Akte im Kanzleramt im April 2021 wurden monatlich etwa 2400 Vorgänge per Rohrpost übermittelt.
E-Akte seit April 2021 am Start
Das Bundeskanzleramt hat sich ab April 2021 auf die Arbeit mit der E-Akte Bund umgestellt und ab dem 1. Januar 2020 wurde beschlossen, dass Bundesbehörden untereinander ausschließlich elektronisch kommunizieren sollen, sofern es das geltende Recht erlaubt.
Die Rohrpostanlage im Bundeskanzleramt wird seit der Einweihung des Amtes im Jahr 2001 aber weiter genutzt und soll trotz fortschreitender Digitalisierung erhalten bleiben, meldet BR24.
Pro Monat werden etwa 1000 Sendungen über die Rohrpost verschickt. Diverse Unterlagen können nicht elektronisch übertragen oder von Hausboten weitergeleitet werden. Dazu gehören zum Beispiel geheime Dokumente oder Papiere, die im Original unterschrieben werden müssen.
1300 Meter Rohre mit 36 Stationen
Die Rohrpostanlage im Bundeskanzleramt besteht aus zwei Linien, die insgesamt 1300 Meter lang sind und über 36 Stationen verlaufen. Alle wichtigen Mitarbeiter, einschließlich des Bundeskanzlers selbst, können über diese Anlage erreicht werden.
Kein billiger Spaß. 2019 beliefen sich die Kosten für Wartung, Reparatur und Instandhaltung der Rohrpostanlage auf 12.381,64 Euro. Die gute Nachricht: In einem geplanten Erweiterungsbau des Kanzleramts wird es keine Rohrpost mehr geben, da die E-Akte dann als Hauptform der Kommunikation dienen soll.