„Scary Fast“ – unter diesem Motto hat Apple vergangene Nacht seine „beängstigend schnellen“ neuen Mac-Computer vorgestellt.
Ab 1 Uhr deutscher Zeit und mit einem Hauch von Halloween-Grusel feierten die neuen M3-Prozessoren sowie aktualisierte Versionen von MacBook Pro und iMac Premiere. Normal-Nutzer dürften im Alltag von Apples nächstem Leistungssprung erneut wenig bemerken. Denn hier lassen sich selbst die M1-Chips von Ende 2020 bisher kaum ausreizen.
Für Grafik-, Film- oder Musikprofis gibt es aber erneut mehr Performance. Die schnellsten M3 sind nicht zuletzt für die Entwicklung leistungshungriger KI-Anwendungen gedacht. iTopnews ordnet die Neuheiten ein und verrät Details.
- Der schnellste PC-Chip: Apple spricht beim M3 von den „fortschrittlichsten Chips für einen Personal Computer“ – und von den ersten PC-Prozessoren, die im noch schnelleren und effizienteren 3-nm-Verfahren gefertigt werden. Mit dem M3, M3 Pro und M3 Max starten erstmals drei Versionen auf einmal. Die Leistungssprünge gegenüber der M1-Familie beziffert Apple auf bis zu 60 Prozent, das Grafik-Rendering soll sogar bis zu 2,5-mal schneller laufen. Was uns gewundert hat: Apple vergleicht die Daten nicht mit den jüngsten M2-Chips, sondern mit dem älteren M1. Das soll die Leistungs-Vorteile offenbar spektakulärer klingen lassen.
- Die neuen MacBook Pro: Die überarbeiteten Profi-Laptops gibt es weiterhin in 14 und 16 Zoll. Als neues Einstiegsmodell gibt es den 14-Zöller mit dem „normalen“ M3-Chip, der sich aber auch auf M3 Pro und M3 Max aufrüsten lässt. Die 16 Zoll gibt es dagegen nur mit M3 Pro und M3 Max. Bis auf die neuen Chips bleiben die Pro-MacBooks weitgehend unverändert. Was wir gut finden: Apple hat trotzdem Detailarbeit geleistet, beispielsweise mit 20 Prozent helleren Displays.
- Die neuen MacBook-Pro-Preise: Nach dem Wegfall des 13-Zoll-Pro, das zuletzt für 1.599 Euro zu haben war, steigt die Hürde für den Einstieg deutlich. Denn das günstigste MacBook Pro mit M3-Chip in 14 Zoll kostet jetzt 1.999 Euro. Mit 16 Zoll und M3 Pro geht es bei 2.999 Euro los – in diesem Fall der gleiche Preis wie zuletzt beim M2 Pro. Wer sein 16-Zoll-Modell mit M3 Max bestellt, startet bei 4.249 Euro – und kann es mit 128 GB RAM und 8 TB SSD-Speicher auf 8.529 Euro aufrüsten. Was uns überzeugt hat: Einen Mac Studio oder Mac Pro brauchen bei diesen Leistungswerten nur noch die wenigsten.
- Die neuen iMacs: Die Alles-in-einem-Rechner mit der kompletten Technik hinter dem Display springen direkt vom M1- auf den M3-Chip – und sollen damit laut Apple bis zu zweimal schneller als die Vorgänger laufen. Hier gibt es nur den normalen M3, Pro und Max sind außen vor. Was uns enttäuscht hat: Die Bildschirmgröße der Bunt-Rechner bleibt bei kargen 24 Zoll. Die überfälligen Varianten mit 27 Zoll oder sogar 32 Zoll werden erst für 2024 erwartet.
- Die neuen iMac-Preise: Sie starten bei 1.599 Euro, 50 Euro mehr als bisher. Für (fast) alle neuen Macs gilt: Vorbestellung ab sofort, Lieferung ab 7. November. Nur die M3-Max-Modelle folgen eine Woche später. Was wir nicht gut finden: Nur 8 GB RAM und 256 GB SSD-Speicherplatz beim günstigsten neuen iMac machen wenig glücklich. Für sinnvolle 16 GB RAM und 512 GB Speicher verlangt Apple mit 2.289 Euro deutlich mehr.
- Touch Bar ade: Mit der Einstellung des 13-Zoll-MacBook Pro verabschiedet sich Apple nach sieben Jahren von der unglückseligen Touch Bar. Das ist (war) die animierte Funktionsleiste anstelle der üblichen F-Tasten ganz oben auf der Tastatur. Unser Abschiedsgruß: Die Idee war hübsch. Doch außer Apple haben kaum Softwareanbieter die Touch Bar genutzt. Außerdem haben Entwickler und Programmierer die gewohnten F-Tasten vermisst, die sie quasi blind bedienen können.
- Paint it Black: Nur die MacBook Pro mit den Top-Chips M3 Pro und M3 Max sind in der neuen Farbe „Space Schwarz“ erhältlich. Durch ein chemisches Verfahren entsteht ein sogenanntes Eloxal-Siegel, das Fingerabdrücke am Gehäuse laut Apple deutlich reduziert. Was uns gefällt: Im ersten Hands-on mit den neuen Laptops hat das laut mehrerer Experten tatsächlich geklappt.
- Läuft länger: Apples M-Chips sollen auch durch ungewöhnlich lange Batterie-Laufzeiten überzeugen. Das MacBook Pro in 16 Zoll hält laut Apple jetzt bis zu 22 Stunden durch – doppelt so lang wie einst das schnellste Modell mit Intel-Chip. Was wir klasse finden: Die Leistung bleibt dabei gleich, egal ob der Rechner mit Akku läuft oder an der Steckdose hängt.
- Weiter mit Lightning: Beim Zubehör für den neuen iMac bleibt Apple vorerst seinem auslaufenden Lightning-Anschluss verbunden. Magic Keyboard, Magic Trackpad und Magic Mouse kommen vorerst noch nicht mit USB-C. Worauf wir noch warten: USB-C-Zubehör wird es erst 2024 geben, wenn die Europäische Union den einheitlichen Standard verbindlich vorschreibt.