Sicherheit beim Chatten ist für viele User wichtig. Dabei geht es jedoch nicht immer um den Schutz der eigenen Daten.
Thema sind auch die oft anzüglichen Inhalte, die sich im persönlichen Austausch mit Freunden und Partnern verbergen. Das neue Update von WhatsApp bietet in diesem Zuge eine nützliche Funktion, die Vorteile mit sich bringt.
Romantische Nachrichten, zärtliche Worte, heiße Bilder: Sexting gehört für die junge Generation zum festen Bestandteil des digitalen Lebens. Ob beim Dating über Flirt-Apps oder beim Austausch von erotischen Nachrichten über Chats: Wie CyberGhost berichtet, haben bereits 44 % einer anonymen Umfrage schon einmal gesextet und Bilder der besonderen Art ausgetauscht. Dass diese Art der Kommunikation mit Risiken behaftet ist, akzeptieren viele User.
In Zeiten von Instagram, TikTok und der Lust der Selbstdarstellung rücken solche Bedenken schnell in den Hintergrund. Das Leben spielt sich auf sozialen Netzwerken ab, intime Momente werden geteilt und ein offenes Lebensgefühl, welches laut dem Spiegel mit dem Selfie-Wahn einhergeht, wird zelebriert. Kurios ist jedoch: Solange sich die Kommunikation im digitalen Raum abspielt, scheinen die Konsequenzen einschätzbar zu bleiben. Sobald die Verbindung in die Realität geschaffen wird, entsteht ein panisches Gefühl von möglichem Kontrollverlust. Ein paradoxes Phänomen, welchem WhatsApp nun eine Sicherheitsbarriere vorschiebt.
Gesperrte Chats verfügbar
Es gibt Gespräche, die soll niemand mitbekommen. Ob neue Gerüchte, eine heimliche Affäre oder besagte Sexting-Nachrichten: Gründe, warum einige Dinge lieber hinter verschlossenen Türen und im kleinen Rahmen bleiben sollen, gibt es zahlreiche. WhatsApp bietet inzwischen eine Option, die Schutzmaßnahmen für persönliche Inhalte höher zu setzen.
Mit der Funktion lassen sich Chats in gesperrten Ordnern ablegen. Um Zugang zu diesen Verläufen zu erhalten, müssen User ein Passwort eingeben oder die Freigabe per Fingerabdruck bestätigen. Erst dann wird der Chatverlauf geöffnet und ist einsehbar. Zudem werden die Gespräche nicht mehr in der Vorschau angezeigt. Hier erfolgt lediglich ein Hinweis, dass eine Nachricht eingegangen ist. Der Inhalt bleibt jedoch verborgen.
Verspätete Umsetzung
Ursprünglich wollte WhatsApp die Funktion bereits im Mai 2023 umsetzen und seinen Nutzern zeitiger zur Verfügung stellen. Aufgrund von längerer Programmierung verschob sich der Release des neuen Features jedoch.
Die Sperre zu aktivieren, erfolgt mit wenigen Klicks:
- Öffnet die App WhatsApp.
- Wählt den Chat, der gesperrt und nur durch die persönliche Freigabe zugänglich gemacht werden soll.
- Tippt auf den entsprechenden Kontakt- oder Gruppennamen.
- Die Option Chatsperre wird angezeigt.
- Wählt diese aus und führt die Verifizierung per Fingerabdruck aus.
- In einem separaten Ordner lassen sich alle gesperrten Ordner finden.
In den kommenden Wochen sollen Erweiterungen des Features folgen. Hierbei ist die Vergabe eines individuellen Passwortes geplant, die als Alternative zum Fingerabdruck genutzt werden kann.
Für User könnte das Feature ein willkommener Grund sein, trotz Kritik den Messengerdienst weiterhin zu nutzen. In der Vergangenheit geriet WhatsApp nämlich immer häufiger in den Fokus von Datenschützern und der Verbraucherzentrale. Aufgrund unerlaubten Datenaustauschs sowie dem möglichen Mitlesen durch Dritte musste sich das Unternehmen bereits Anfang 2017 vor Gericht verantworten.