Die Instagram-Slash-Twitter-App Threads ist da – erste Tester haben sie ausprobiert.
Meta macht Twitter Konkurrenz: Mit der neuen App Threads sollen Instagram-User mit ihren Follower stärker in Kontakt treten können. Sie ist ab sofort für iOS erhältlich.
Nur für iPhones, einfacher Login
Unter anderem hat der Apple-Guru John Gruber von Daring Firewall die App bereits ausführlich getestet. Hier finden sich seine Ansichten. Er erachtete den Login mit seinen Instagram-Logindaten für besonders leicht, mokiert sich aber, dass Threads – wie auch Instagram – nur für iPhones verfügbar ist.
Auch die Timeline hat Gruber analysiert:
Die Timeline ist algorithmisch – sie zeigt Euch Threads sowohl von Personen, denen Ihr folgt, als auch von Personen, denen Ihr nicht folgt. Kurz nachdem Threads für die Öffentlichkeit freigeschaltet wurde, bestand meine Timeline fast ausschließlich aus Konten, denen ich nicht folge, anscheinend aus Nutzern, die Threads während der Beta-Phase getestet haben. Während ich diesen Satz ein paar Stunden später schreibe, besteht meine Timeline jedoch hauptsächlich aus Nutzern, denen ich folge, und ist daher viel angenehmer. Bisher gibt es jedoch noch keine Möglichkeit, Ihre Zeitleiste so zu filtern, dass nur Threads von Konten angezeigt werden, denen Ihr auch wirklich folgen wollt.
Auch gibt es noch keine Hashtags, dafür kann man aber schon Posts zitieren, wenn man auf sie antwortet. Ein bisschen Anlaufzeit braucht Threads also wohl noch.
Gizmodo ist bissig gegenüber Threads
Den Eindruck hatte auch Gizmodo, die hier eine lange Reportage über die App veröffentlicht haben. Deren Fazit – ist etwas polemisch und schießt gegen die sozialen Medien als Werkzeug zu mehr Reichtum einzelner weißer Männer:
Die ersten zwölf Stunden bei Threads waren ein seltsamer Startschuss für ein Rennen, das schon vor seiner Eröffnung seltsam war. Zwei fast identische Apps, die von cartoonhaft exzentrischen Milliardären betrieben werden, kämpfen nun darum, der beliebteste Ort zu sein, an dem man sich online ärgern kann. Und nicht nur das: Die Menschen scheinen Zuckerbergs Bemühungen nicht nur positiv, sondern enthusiastisch zu sehen, obwohl er seit zehn Jahren einer der meistgehassten Männer Amerikas ist. Wie auch immer das Schicksal von Threads aussehen mag, Elon Musk hat bereits das geschafft, was Metas millionenschwerer PR-Spin nicht vermochte: Mark Zuckerberg in eine fast sympathische Figur zu verwandeln, für die die Menschen irgendwie mitfiebern.
Und auch Werd I/O ist etwas zwiegespalten, was die App angeht. Aber:
Alles zusammengenommen: Ich hasse es nicht. Trotz des Zähneknirschens im Fediversum über Metas Ankunft, wenn Threads ActivityPub sauber implementiert, denke ich, dass es tatsächlich eine gute Ergänzung sein wird. Es könnte sogar ein Segen für das gesamte offene soziale Web sein, das den Raum validiert und ein stärkeres Ökosystem von Entwicklern und Plattformen schafft.