Der oberste US-Gerichtshof hat WhatsApps Klage gegen NSO Group zugelassen.
Die israelische NSO Group steckt hinter der bekannten Spyware Pegasus. Die Entwickler sollen einen Bug in WhatsApp ausgenutzt haben, um Spyware auf Geräten zu installieren.
„Unsere Software dient der nationalen Sicherheit“
So sollen 1400 Personen ausspioniert worden sein. Darunter Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, Dissidenten und mehr. WhatsApp hatte bereits 2019 Klage eingereicht und Schadenersatz gefordert. Die NSO Group, so die Begründung, habe sechs Monate zuvor ohne Erlaubnis auf WhatsApp-Server zugegriffen, um die Pegasus-Software auf den Mobilgeräten der Opfer zu installieren.
Die NSO Group sah sich selbst nicht in der Verantwortung. Die Begründung: Pegasus unterstütze Strafverfolgungsbehörden und Nachrichtendienste bei der Verbrechensbekämpfung und dem Schutz der nationalen Sicherheit. Die Software diene nur dem Zweck, „Terroristen, Pädophile und Schwerverbrecher zu ermitteln“. Die NSO Group legte schon 2020 Berufung ein und wollte erwirken, dass die Klage, der eine untere Gerichtsinstanz zugestimmt hatte, nicht zugelassen wird.
Höchstes US-Gericht lässt Klage zu
Der oberste US-Gerichtshof sieht das nicht so und erlaubte aktuell die Klage. Die NSO hat sich noch nicht zu der Entscheidung geäußert. Meta, der Mutterkonzern von WhatsApp, begrüßte die Gerichtsentscheidung:
„Die Spionagesoftware von NSO hat Cyberangriffe auf Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Regierungsbeamte ermöglicht. Wir sind der festen Überzeugung, dass ihre Operationen gegen US-Recht verstoßen und sie für ihre rechtswidrigen Operationen zur Rechenschaft gezogen werden müssen.“
Die US-Regierung setzte die NSO Group schon im November 2021 auf die schwarze Liste. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe Spionagesoftware an Regierungen geliefert, die damit Journalisten, Aktivisten und andere Personen „böswillig ins Visier“ genommen hätten. Auch Apple hat die NSO Group verklagt. Hier lautet der Vorwurf, die NSO Group habe gegen Apples Nutzungsbedingungen und Dienstleistungsvereinbarung verstoßen.