Apples neue iPads sind so umstritten wie schon lange kein Produkt aus Cupertino mehr.
iPad alt, iPad neu, mini, Air, Pro: „So verwirrend wie noch nie“, findet der Tester von futurezone. Der bekennende Apple-Fan Andrew Myrick von AndroidCentral titelt: „Warum ich genug vom iPad habe“. Nur zwei von vielen Beispielen!
Myrick etwa beklagt vor allem, dass das Tablet trotz der exzellenten Hardware auch mit iPadOS 16 und dem umstrittenen neuen Multitasking-Werkzeug Stage Manager immer noch weit hinter den Möglichkeiten eines Mac zurückbleibt:
„Je mehr meine Bedürfnisse als Autor und Redakteur gewachsen sind, desto weiter habe ich mich davon entfernt, das iPad regelmäßig für die Erstellung von Inhalten zu verwenden.“
Verständlich. Bis zu 3024 Euro verlangt Apple inzwischen für ein iPad Pro. Auf dem Tablet läuft aber nur eine bessere iPhone-Software. Das ist kaum mehr nachzuvollziehen.
Dass ein iPad zum Arbeiten so nützlich und flexibel ist wie ein Mac, verhindert Apple nach wie vor – obwohl in den Tablets teilweise die gleichen M1- und M2-Chips stecken wie in den aktuellen MacBooks. Durch den Verzicht auf ein macOS-iPad will der US-Konzern wohl die Verkäufe seiner noch gewinnträchtigeren Laptops schützen.
Die Macworld versteigt sich sogar zu der These: „Am langsamen Tod des iPad ist Apple selbst schuld. Mit den verschiedenen Startterminen für die iPads und einer sich selbst kannibalisierenden Produktpalette, die ebenso ärgerlich wie verwirrend ist, braucht das iPad keine Konkurrenten. Apple schaufelt sich das Grab ganz allein.“
Schwache Android-Tablets kommen Apple zugute
Macworld-Autor David Price kritisiert:
„Wir haben erkannt, dass iPads vor allem für Gelegenheitsnutzer gedacht sind. Gelegenheitsnutzer brauchen und suchen aber nach klaren Hinweisen, die ihnen sagen, welches Produkt sie kaufen sollen. Und genau das kann die iPad-Reihe nicht bieten.
Das neue 10,9-Zoll-iPad bietet kein überzeugendes Update für das Einstiegs-iPad von 2021, sondern dringt stattdessen in das mittlere Marktsegment des iPad Air ein, das seinerseits in das Gebiet des iPad Pro eingedrungen ist, als es herauskam.“
Mit Apples verwirrender Modellpolitik droht das iPad zwischen alle Stühle zu fallen. Ernstzunehmende Konkurrenz von Android-Tablets gibt es nicht wirklich. Da kommt Price ein Verdacht:
„Warum sollst du dich mehr anstrengen, wenn du ohnehin Nummer eins bist?“