Immer mehr Beschäftigte in Apple Stores auf der ganzen Welt wollen sich gewerkschaftlich organisieren.
Apple versucht bereits seit Monaten, dagegen zu wirken – iTopnews.de berichtete. Nun schreibt Bloomberg, dass das Unternehmen einige neue Vorteile für Mitarbeiter geplant hat.
Neue Bildungsvergünstigungen angekündigt
Die Liste ist relativ lang und umfasst folgende zentrale Punkte:
- Apple zahlt einen Teil der Studiengebühren für externe Weiterbildungsmaßnahmen. Das Unternehmen erstattet seinen Mitarbeitern schon seit langem einen Teil der Bildungskosten, aber der iPhone-Hersteller wird den Betrag nun im Voraus bezahlen. Dies wird zunächst bei einer kleinen Anzahl von Hochschulen der Fall sein, wobei die Liste im Laufe der Zeit erweitert werden soll.
- Ein Programm mit Coursera Inc., das am 1. Januar beginnt und Apple-Mitarbeitern eine kostenlose Mitgliedschaft ermöglicht. Coursera ist ein Anbieter von Online-Kursen, der normalerweise 399 Dollar pro Jahr für sein Premium-Abonnement verlangt.
- In bestimmten Bundesstaaten, darunter Connecticut, New York, Georgia, Washington und New Jersey, erhalten die Mitarbeiter Zugang zu einem neuen Gesundheitsplan, der ihnen die Zuzahlungen für einige von Apple zugelassene Ärzte innerhalb des Netzwerks der UnitedHealth Group Inc. erspart.
Aber – und das ist ein entscheidendes „aber“: Diese Vergünstigungen werden den Mitarbeitern des bereits gewerkschaftlich organisierten Stores in Townson, Maryland, vorenthalten wird.
Leistungen müssen tariflich verhandelt werden
Grund: Sie müssen „die Leistungen mit Apple über die Tarifverhandlungen aushandeln […], die mit einer Gewerkschaft einhergehen“. Das kommt einer indirekten Drohung gleich, sich nicht gewerkschaftlich zu organisieren, weil man sonst schwierige und langatmige Verhandlungen mit Apple eingehen müsse.
Das hindert Retail-Mitarbeiter in Australien aber nicht von ihrem geplanten Streik nächsten Dienstag ab. Dann wird eine Stunde die Arbeit in allen Apple-Läden des Landes niedergelegt, unterstützt von der Gewerkschaft RAFFWU (Retail and Fast Food Workers Union). Es ist laut dieser der „erste landesweit koordinierte Streik von Einzelhandelsbeschäftigten in der Geschichte Australiens“.