Die Marktforscher von Canalys haben den Markt der True-Wireless-Stereo-Kopfhörer analysiert.
14 Prozent wuchs der Gesamtumsatz in der TWS-Kategorie für Apple im 1. Quartal 2022. Die Verkäufe seiner AirPods steigerte das kalifornische Unternehmen um 3 Prozent steigern. Nur ein kleiner Zuwachs, auch wenn massive 19,3 Millionen AirPods des Marktführers über die Ladentheke gingen.
In den AirPods steckt eigentlich deutlich mehr Verkaufspotential. Viele Kunden warten aber auf die nächste Generation der kleinen Ohrstecker. Sie sollen im Herbst diesen Jahres auf den Markt kommen. Vom Design werden sie wohl unverändert sein. In der Gerüchteküche wird seit langem gemunkelt, dass Apple zusätzliche Sensoren zur Messung von Gesundheitsdaten verbauen könnte.
In der gleichen Kategorie bewegen sich natürlich auch die Kopfhörer der Apple-Tochter Beats. Laut den Marktforschern von Canalys konnte der Absatz von Beats-Produkten um 553 Prozent wachsen. Apple verkaufte 2,4 Millionen Beats-Kopfhörer. Beats Studio Buds, Beats Fit Pro und Powerbeats Pro liefen sehr gut.
Gerade die neuesten Beats Fit Pro Modelle sind ab 169,90 Euro nicht nur bezahlbar, sondern auch hochwertig. Gerade beim Sport bin ich zum Beispiel auf die Beats Fit Pro umgestiegen, sie bieten sichereren Halt beim Training oder beim Jogging als die AirPods Pro.
Die Beats Flex werden nicht in die TWS-Kategorie eingeordnet, da sie mit einem Nackenband, also einer „externen Komponente“ verbunden sind und damit nicht in sich geschlossen sind.
Apple sieht sich in der TWS-Kategorie bestens aufgestellt. Unterm Strich konnte das Gesamt-Wachstum des Konzerns in der TWS-Kategorie 14 Prozent erreichen.
Samsung verliert, JBL gewinnt
Wie sieht es bei der Konkurrenz aus? JBL konnte um 31 Prozent bei den Verkäufen zulegen, während Samsungs Modelle ein Minus von 13 Prozent zu verzeichnen hatten.
Beide Unternehmen müssen zusehen, dass Apples Strategie mit zwei verschiedenen Marken, AirPods und Beats, eher ausgeht. Laut Canalys-Studie profitiert Apple davon, „dass das Unternehmen eine breitere Palette von Produkten herstellen kann, um verschiedene Menschen anzusprechen“.
„Anbieter nutzen Audio-Namen mit starkem Markenwert im Bereich Sound, um ihren gesamten adressierbaren Markt zu erweitern“, erklärt Jason Low, Analyst bei Canalys. „Im Gegensatz zu den AirPods von Apple und den Galaxy Buds von Samsung können die Geräte der Untermarken von der zentralen Designphilosophie der Hersteller abweichen und ihre eigenen einzigartigen Stile und Nischen entwickeln. Optionen für Vielfalt und Personalisierung sind in einem Markt, in dem Design und Funktionen häufig homogenisiert sind, von entscheidender Bedeutung.“
Beliebt waren auch kleine kabellose In-Ears von Marken wie Scullcandy oder Edifier, die eher im Preissegment um 50 Euro ausliefern. Inzwischen haben diese Unternehmen aber laut Canalys das Problem, das „Billigprodukte“ in Krisenzeiten eher weniger vertraut wird. Die Nachfrage schwächelt, weil die Marktführer um Apple einen großen Teil des Marktes im Griff haben.
Neben der nachlassenden Nachfrage seien „das überfüllte Einstiegssegment, steigende Kosten und Lieferengpässe“ ein Problem für viele Anbieter von TWS-Kopfhörern. Anbieter müssten jetzt „Nischen erforschen, wie z. B. TWS für mobile Spiele, Arbeit und Fitnessanwendungen„. Dies seien die künftigen Schlüsselbereiche, die Käufer interessierten.