Die großen Netzbetreiber in Deutschland kommen unterschiedlich gut mit dem Aufbau ihrer Mobilfunk-Netze voran.
Die Vorgabe der Bundesnetzagentur sieht vor, dass die Provider bis Ende dieses Jahres 98 Prozent der Haushalte mit mindestens 100 Mbit/s Handy-Internet versorgen müssen. Dies gilt Deutschland-weit in allen Bundesländern. So legten es die behördlichen Versorgungsauflagen der Frequenzauktion im Jahr 2019 fest.
Mobilfunk: Vodafone und Telekom liegen vorn
Das am besten ausgebaute Netz hat laut einer internen Studie der Bundesnetzagentur, die dem Digitalausschuss des Bundestages intern zur Verfügung gestellt wurde, der Betreiber Vodafone. Die Abdeckung liegt derzeit bei 98,3 Prozent, knapp dahinter folgt die Telekom mit 98,2 Prozent.
Versorgungs-Ziel noch nicht erfüllt
Telefónica erreicht mit seinem O2-Netz laut der Studie bisher nur 95,1 Prozent der Haushalte und erfüllt die Vorgaben in vielen Ländern noch nicht.
Telefónica erfüllt dabei die Versorgungsauflage in 12 der 16 Bundesländer nicht. Besonders schlecht sieht es in Mecklenburg-Vorpommern (88 Prozent Abdeckung) und Bayern (90 Prozent) aus.
Die Umsetzungsfrist läuft am 31. Dezember 2022 ab. Noch bleibt also Zeit. Ob Telefónica diesmal pünktlich ins Ziel läuft? Schon 2015 hatte O2 bei den Frequenzauflagen der Auktion die Vorgaben erst mit Verspätung erreicht.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, macht Druck:
„Die Firma hat bei der Auktion 2019 genau gewusst, auf welche Vorgaben sie sich einlässt. Telefónica sollte nicht schon wieder darauf setzen, dass es bei Nichteinhaltung der Frist von der Bundesnetzagentur noch einmal eine großzügige Verlängerung und kein Bußgeld aufgebrummt bekommt.“
Der Konzern selbst erklärt gegenüber dem Spiegel:
„Ende Mai standen wir in der Gesamterfüllung der Versorgungsauflage schon bei 95,6 Prozent. Wir legen also aktuell pro Monat um rund einen halben Prozentpunkt zu und sind klar auf Kurs, in den verbleibenden sieben Monaten die Vorgabe von 98 Prozent zu erreichen.“