Am 18.2 hatten wir erstmals berichtet, dass Apple-Angestellte eine Gewerkschaft gründen wollen.
Die Angestellten beklagen neben „schlechten Arbeitsbedingungen“ auch, dass „die Höhe der Gehälter, die nicht mit der Inflation“ mithalte. Weitere Forderung: Mitarbeiter sollten an den Rekordumsätzen beteiligt werden. Apple zahlt in den USA je nach Position zwischen 13 und 30 Dollar pro Stunde, das sind marktübliche Löhne.
Aktivitäten in acht Apple Stores
Inzwischen sollen Angestellte in mindestens acht US-Apple-Stores mit gewerkschaftlichen Aktionen begonnen haben, berichtet die Washington Post. Bemerkenswert: Die Mitarbeiter haben laut dem Bericht Android-Smartphone verwendet, um die Möglichkeit einer Entdeckung durch Apple auszuschließen.
Weiter heißt es, die Angst gehe um, Apple könnte Mitarbeiter, die sich gewerkschaftlich organisieren wollen, auf dem iPhone ausspionieren. Dies wollten Betroffene umgehen, indem sie sicherheitshalber Android-Geräte nutzen.
Mittlerweile soll es mehrere geheime Treffen von den Gewerkschafts-Aktivisten gegeben haben. Mindestens zwei Apple Stores in den USA sollen kurz vor dem Einreichen von Gewerkschaftsunterlagen bei der National Labor Relations Board stehen. Mitarbeiter in mindestens sechs weiteren US-Apple-Stores seien noch dabei, die Unterlagen zu erstellen.
Mitarbeiter erklärten gegenüber der Washington Post, man sei durch erfolgreiche Gewerkschaftskampagnen der Starbucks-Mitarbeiter ermutigt worden. Gleichzeitig versuchten Apple-Manager aber die Gewerkschaftsgründung verhindern.
Beteiligte Angestellte würden „zur Seite genommen“. Ihnen werde mitgeteilt, „eine gewerkschaftliche Organisierung (sei) nicht von Vorteil“. Die Erzählung der Manager: Gewerkschaften würden Mitarbeitern „schaden“.
Apple offeriert erste kleine Gehaltserhöhungen
Das Portal Bloomberg ergänzt, dass Apple ersten Mitarbeitern Gehaltserhöhungen und höhere Sozialleistungen angeboten habe, wenn sie auf die Gewerkschaftsgründung verzichten würden. Mitarbeiter erzählten dem Portal allerdings, dass „die Gehaltserhöhungen in einigen Fällen nicht ausreichten“. Apple habe nur eine Erhöhung „von weniger als einem Dollar pro Stunde“ offeriert.
Zitiert wird ein Gewerkschaftsaktivist mit den Sätzen:
„Ich habe viele Kollegen und Freunde, die ich wirklich liebe, und sie verdienen nicht genug, um über die Runden zu kommen. Sie haben zu kämpfen und leiden, und wir arbeiten für ein Unternehmen, das die Mittel hat, dafür zu sorgen, dass sie gut versorgt sind.“