Der Messenger-Dienst Telegram lenkt gegenüber Sicherheitsbehörden teilweise ein.
Bußgeldverfahren laufen, Abschaltdrohungen sind ausgesprochen. Trotzdem hatte das Bundesinnenministerium über Monate keinen Ansprechpartner beim Messenger Telegram. Das Unternehmen entzog sich dem Zugriff der deutschen Behörden lange Zeit erfolgreich. Am 4. Februar konnte Bundesinnenministerium Nancy Faeser aber via Twitter einen ersten Erfolg verkünden:
Wir haben Kontakt zur Konzernspitze von #Telegram hergestellt. In einem ersten konstruktiven Gespräch zur weiteren Zusammenarbeit haben wir vereinbart, den Austausch fortzusetzen und zu intensivieren. Dieser Schritt ist ein guter Erfolg, auf dem wir aufbauen werden.
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) February 4, 2022
Aus Sicherheitskreisen heißt es aktuell, inzwischen sei der Kontakt zwischen Telegram, Innenministerium und Bundeskriminalamt ausgebaut worden. Mittlerweile habe Telegram 64 umstrittene Kanäle gesperrt. Der Messenger-Dienst, in Dubai zuhause, erfülle immer häufiger Lösch-Ersuchen des BKA. Auch ein Attila-Hildmann-Kanal ist von der Sperrung betroffen.
Apple und Google sollen dabei mitgeholfen haben, dass die Behörden einen Kontakt zu Telegram herstellen konnten. Am vergangenen Donnerstag soll es ein weiteres Gespräch zwischen BKA und Telegram gegeben haben. Beide Parteien haben demnach „einen engen Austausch“ verabredet.
Sperrungen nur für Nutzer deutscher Telefonnummern
Eine Einschränkung gibt es aber wohl: Die Konten sind nur für Nutzer mit deutschen Telefonnummern gesperrt. Einige Hildmann-Kanäle sollen demnach auch noch auf Sendung sein. Die Taskforce des BKA plant einen weiteren Ausbau des Kampfes gegen Rechtsverstöße im Internet, speziell auch bei Telegram.