Die Luca-App verliert wohl ein weiteres Bundesland als Kunden.
In der letzten Woche haben wir bereits mehrfach berichtet, dass immer mehr Bundesländer aus ihren Verträgen mit der Luca-App aussteigen. Brandenburg hat bereits Ende November angekündigt, dass man aussteigen möchte.
Inzwischen ist von den Bundesländern Schleswig-Holstein, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls bekannt, dass sie die Verträge nicht mehr weiterlaufen lassen wollen. Nun hat auch Berlin kein Interesse mehr.
Ursprünglich haben dreizehn Bundesländer den Dienst genutzt. Als Gründe für den Ausstieg werden Datenschutzprobleme und eine zu geringe Nutzung genannt.
Kein Interesse mehr an Luca
Der Vertrag von Berlin mit Luca wird im März auslaufen und danach nicht mehr verlängert werden. „Wir sind politisch der Meinung, dass wir Luca in Zukunft nicht brauchen werden“, sagte Gesundheitsstaatssekretär Thomas Götz dem RBB.
Möglicherweise keine Kontaktverfolgung mehr
Es wird auch überlegt, die Kontaktnachverfolgung komplett aufzugeben. Als Grund dafür wird 2G+ angegeben. Diesbezüglich ist man sich bei den Berliner Verantwortlichen jedoch noch nicht ganz sicher.
Die Betreiber der luca-App versuchen jetzt zu retten, was womöglich nicht mehr zu retten ist: Sie bieten kurz vor dem Auslaufen der alten Verträge im März die Lizenz für ihre App deutlich günstiger an. Neben der Preissenkung setzt Smudo und Co. auf ein Abo-Modell. Offenbar gewährt luca Preisnachlass, wenn Bundesländer das Zwei-Jahres-Abo buchen. Die Kündigung soll vor Ende des ersten Jahres möglich sein.
Bund verweigert Kostenübernahme von 21 Mio. Euro
Die Bundesländer bleiben jedenfalls so oder so auf den Ausgaben für die Luca-App sitzen. Ursprünglich wollte der Bund die Kosten übernehmen, hat sich aber nun dagegen entschieden. Bisher hat die Bundesländer die Nutzung von luca 21 Millionen Euro gekostet. Eine satte Einnahme für die Entwickler, obwohl viele Gesundheitsämter die Nachverfolgung über luca aus Datenschutzgründen ablehnten.