Bei polizeilichen Ermittlungen wurde 2020 wohl auf persönliche Daten aus Apps zurückgegriffen.
Das besagen zumindest Ergebnisse einer Umfrage von heute.de. Für sie wurden Staatsanwaltschaften und Landesdatenschutzbeauftragte befragt. Ergebnis: Für knapp 100 Ermittlungen wurden Daten aus der Corona-Kontakterfassung verwendet, meist legal.
Fünf illegale Ermittlungsfälle
Insgesamt wurden Daten von mindestens 500 Personen genutzt. Mindestens fünfmal wurden dabei auch Daten verarbeitet, bei denen das zu dem Zeitpunkt laut Infektionsschutzgesetz verboten war.
Wie der SPIEGEL darüber hinaus berichtet, wurden manchmal auch polizeiliche Anfragen an Gesundheitsämter gestellt, um persönliche Daten zu bekommen. Anfragen nach Luca-Daten wurden dabei so gut wie immer abgelehnt, was zeigt, dass das anonyme Konzept der App offenbar funktioniert hat.
Staatsanwaltschaft Mainz übertritt „Luca-Grenze“
Einen Fall in Mainz gab es aber, wo Luca-Daten von der Staatsanwaltschaft für Ermittlungen genutzt wurden. Dies nennt Luca-Boss Patrick Hennig gegenüber dem SPIEGEL als schweren „Datenmissbrauch“. Die Staatsanwaltschaft Mainz hat sich aber inzwischen auch entschuldigt.