Das war kurz – aber heftig. Unser Kommentar zu Apples „Unleashed“-Show von gestern Abend.
In nur 50 Minuten hat Apple am Montagabend bei seiner „Unleashed“-Präsentation die Neuheiten rund um AirPods 3, HomePod und als Highlight das neue MacBook Pro rausgehauen. So schnell und kurz war eine Apple-Show selten. Aber an diesem Abend stand tatsächlich Tempo, Tempo, Tempo im Vordergrund, vor allem beim atemberaubend schnellen neuen MacBook Pro. Wir haben unser iTopnews-Fazit für Euch.
– AirPods 3: Wie erwartet, hat Apple die dritte Generation der laut eigener Aussage „meistverkauften Kopfhörer der Welt“ vorgestellt. Die AirPods 3 bieten in Apple Music, Filmen und TV-Sendungen erstmals 3D-Sound mit Spatial Audio, so wie bisher schon die AirPods Pro und die AirPods Max. „Computational Audio“, also clevere Berechnungen, sollen für „bahnbrechenden Klang“ sorgen. Durch das konturierte Design sitzen die neuen AirPods laut Apple besser als bisher im Ohr, auch ohne die Silikon-Hütchen der Pro-Modelle. Und die Batterielaufzeit legt um eine Stunde auf sechs Stunden Wiedergabe zu.
Im Vergleich zum Vorgänger bietet die dritte Generation also tatsächlich einiges mehr. Leider hat Apple den US-Preis von 179 Dollar für uns in Deutschland relativ ungünstig umgerechnet, wir bezahlen 199 Euro. Und hier haben wir dann doch ein großes Fragezeichen vor den Augen bzw. den Ohren. Denn die AirPods Pro mit dem (nach unserem Geschmack) deutlich besseren Sitz im Ohr und vor allem mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) kosten offiziell bei Apple zwar 279 Euro, sind aber im Onlinehandel problemlos für 200 Euro zu finden. Das gleiche Geld für die AirPods 3 ohne ANC auszugeben, macht nicht wirklich Sinn – aber Apple wird sich was gedacht haben.
– Apple Music und HomePods mini: Ein überraschender neuer Service ist das Abo „Apple Music Voice“ für 4,99 Euro im Monat, das Musik nur mit Siri-Sprachbefehlen abspielt, und nicht mit den gewohnten Auswahlmenüs. Wer schon mal versucht hat, der nicht dramatisch schlauen Apple-Assistentin seine deutschen, englischen oder spanischen Lieblingssongs zu entlocken, und wer statt der Rolling Stones Marianne Rosenberg bekommen hat, darf zumindest kurzweilige Unterhaltung erwarten.
Also wir zahlen weiterhin lieber 9,99 Euro fürs echte Apple Music, und bekommen dafür tatsächlich die Musik auf die Ohren, die wir hören möchten. Die Siri-Musik soll wohl vor allem dazu dienen, den HomePod mini weiter zu pushen, den es ab November für nach wie vor 99 Euro in drei bunten Farben gibt, in Gelb, Orange und Blau. Das sieht klasse aus und macht den HomePod mini noch ein wenig attraktiver, den auch wir als Sonos-Fans zu schätzen gelernt haben, als Steuerzentrale fürs Smart Home.
– MacBook Pro: Alter Schwede – mit dem neuen MacBook Pro hat Apple praktisch alle Wünsche seiner Power-User erfüllt. Die atemberaubend schnellen neuen M1 Pro- und M1 Max-Chips, das Comeback von MagSafe, HDMI und SD-Karten-Slot, Mini-LED-Displays, weiter verbesserte Tastaturen – Apple treibt den Ungeist von Jonathan Ive, der immer dünnere und immer schlechter nutzbare Rechner entworfen hat, gottlob konsequent aus. Apple hat uns gestern minutenlang unfassbare Leistungsdaten um die Ohren gehauen, die sich in zwei Sätzen zusammenfassen lassen: Das neue MacBook Pro wird für alles, was Ihr am Computer vorhabt, schnell genug sein. Und Intel-PCs sehen im Vergleich verdammt alt aus. Laut eigener Aussage sind der M1 Pro und der M1 Max „die leistungsstärksten Chips, die Apple je entwickelt hat“. Es hätte uns auch sehr verwundert, wenn Apple seine zweit- oder drittschnellsten Chips aller Zeiten vorgestellt hätte.
Aber im Ernst: Es ist unfassbar, was Apple aus seinen Chips herausholt. Die GPU im M1 Pro ist bis zu 2-mal schneller als der M1, während die GPU im M1 Max bis zu 4-mal schneller ist als der M1. Wo soll das noch hinführen? Das neue MacBook Pro dürfte Musiker, Grafiker, Videoprofis und alle glücklich machen, die froh sind, wenn ihr Rechner nicht bei der geringsten Belastung das Gebläse anwirft, wie beim Intel-MacBook üblich. Vor den Preisschildern hatten wir allerdings schon während der Präsentation Angst. Geht es Richtung 5.000, 6.000 oder gar 7.000 Euro? Nun ja, die Preise beginnen noch einigermaßen verkraftbar mit 14 Zoll für 2.249 Euro. Wer 16 Zoll mit einem M1 Max, 64 GB RAM und 8 TB SSD-Speicher will, kann aber auch 6.839 Euro bezahlen. Die Preise dürften sich damit gegenüber den Vorgängern nicht wesentlich verändert haben. Das MacBook Pro bietet weiterhin maximale Technik zu maximalen Preisen, lohnt sich aber mit dem spektakulären Leistungssprung jetzt mehr denn je.
– Fazit: Die AirPods 3 sind zumindest für uns keine Alternative zu den im Online-Handel praktisch gleich teuren AirPods Pro. Trotzdem bieten sie natürlich Top-Technik und werden ihre Fans finden. Die beiden Musik-Neuerungen sind keine Revolution, aber allemal nice to have, vor allem für Freunde von Sprachsteuerung, zu denen wir nicht zählen. Und die neuen MacBooks Pro begeistern und faszinieren uns. Mit dem Umstieg von Intel auf den M1 hat Apple alles richtig gemacht, und das Ende der Leiter ist offenbar noch längst nicht erreicht. Unsere Kreditkarte hat gestern schon geglüht, 16 Zoll mit M1 Max sollen es sein.
Habt Ihr auch schon bestellt? Und wann läutet der freundliche Kurier mit den Apple-Neuheiten bei Euch? Wir sind gespannt auf Eure Infos in den Kommentaren.