Aus einer Umfrage zu Ungleichheiten bei Apple ist eine firmeninterne Bewegung geworden.
Sie nennt sich „AppleToo“, angelehnt an die „MeToo“-Bewegung(en). Mittlerweile hat sie auch eine Webseite und einen Twitteraccount eingerichtet. Letzterer läuft unter dem Handle „AppleLaborers“.
Mehrere Themen zugleich
Er zeigt an, dass es hier um mehrere Themen geht: Zum Einen wendet sich die Bewegung gegen mögliche rassistische und sexistische Diskriminierung bei Apple. Zum Anderen geht es aber auch um Arbeitsrechte; man kritisiert die Geheimhaltungskultur des Unternehmens.
Aktuell lesen sich die Statements noch etwas vage; viele konkrete Beispiele für die vorgeworfene schlechte Firmenkultur werden nicht gegeben. Das Statement auf der Webseite beginnt etwa so:
Apples Mitarbeiter sind Apple
Apple hat sich zu lange der öffentlichen Kontrolle entzogen. Die Wahrheit ist, dass für viele Apple-Mitarbeiter – eine Realität, der sich unsere Schwarzen, Indigenen und andere Kollegen aus Minderheitengruppen von Rassen, Geschlecht und historisch marginalisierten Menschen unverhältnismäßig stellen – die Kultur der Geheimhaltung eine undurchsichtige, einschüchternde Festung schafft. Wenn wir auf Rechenschaftspflicht und Wiedergutmachung für die anhaltenden Ungerechtigkeiten drängen, die wir an unserem Arbeitsplatz erleben, sehen wir uns mit Mustern der Isolation, Erniedrigung und Gasbeleuchtung konfrontiert.
Bis hier und nicht weiter. Wir haben alle internen Wege ausgeschöpft. Wir haben mit unseren Vorgesetzten gesprochen. Wir sind zum People-Team gegangen. […] Nichts hat sich verändert.
Es ist Zeit, anders zu denken [Think different, Anm. d. Red.].
Eine Gruppe von Apple-Mitarbeitern hat sich zusammengeschlossen, um uns zu organisieren und zu schützen. Wir bitten Kollegen von Apple, die echte Veränderungen bei Apple sehen möchten, ihre Geschichten zu teilen. Wenn unsere Geschichten zusammengetragen und präsentiert werden, tragen sie dazu bei, anhaltende Muster von Rassismus, Sexismus, Ungleichheit, Diskriminierung, Einschüchterung, Unterdrückung, Nötigung, Missbrauch, unfairer Bestrafung und unkontrollierten Privilegien aufzudecken.
Wir müssen als Kollegen zusammenarbeiten – Corporate, AppleCare und Retail; bezahlt und stündlich; Teilzeit und Vollzeit – um systemische Veränderungen an unserem Arbeitsplatz zu fordern. Wir alle teilen uns einen Platz im Verzeichnis, und dennoch werden wir nicht gleich behandelt und erhalten nicht alle die gleichen Rechte.
Verbinden Sie sich mit uns, um Ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, auf dem Laufenden zu bleiben oder sich solidarisch mit anderen aktuellen oder ehemaligen Apple-Mitarbeitern zu vereinen. Gemeinsam können wir zusammenarbeiten, um einen gesünderen Arbeitsplatz zu schaffen.
15 Leute als Gründungskern
Laut einem Bericht von The Verge engagieren sich derzeit 15 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in dem Bündnis. Was dessen nächste Schritte sind, ist wohl noch nicht ganz klar. Im Raum stehe unter anderem die Gründung einer Gewerkschaft, die für faire Löhne und mehr Firmentransparenz eintreten könnte.
Über die Webseite können interessierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit der Bewegung Kontakt aufnehmen. Dahinter steht ein Discordserver mit knapp 200 Mitgliedern. Auch die gestern publik gewordene Gehaltsumfrage bei Apple wird verlinkt.