Rund um die App CDUconnect hat sich ein Streit zwischen CSU und CCC entbrannt.
Im Mai diesen Jahres entdeckte Lilith Wittmann, Aktivistin beim Chaos Computer Club, eine Sicherheitslücke in der Wahlkampf-App der Volkspartei. Daten von 18.500 Wahlkampfhelfern und 1350 potentiellen Wählern der CDU waren offen im Netz zur Einsicht verfügbar.
Halbe Millionen Kontakt-Datensätze
Hinzu kamen knapp 500.000 Datensätzen von Personen, die die Wahlkampfhelfer kontaktiert hatten. Alles war dabei: Adresse, Mailadressen, Fotos und mehr.
Nach einem Hinweis darauf nahm die CDU die Datenbank vom Netz. Allerdings stellte die Partei jetzt beim LKA auch einen Strafantrag gegen Wittmann. Der CCC zieht die Konsequenzen: Man werde die CDU nicht mehr über derartige Datenlecks informieren.
CCC will keine weiteren Auseinandersetzungen
Der Sprecher des CCC, Linus Neumann, kommentiert die Entscheidung:
Um künftig rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden, sehen wir uns leider gezwungen, bei Schwachstellen auf Systemen der CDU zukünftig auf Meldung zu verzichten.
Inzwischen hat die CDU den Strafantrag wieder kleinlaut zurückgezogen und sich entschuldigt.
Interessiert den CCC nicht mehr. Er wünscht der CDU „viel Glück bei zukünftigen Schwachstellen“. Darin versteckt ist durchaus ein Appell an Bürger, bei der Preisgabe ihrer Daten gegenüber der Partei künftig besonders vorsichtig zu sein.