In einem Interview hat sich die EU-Kommissarin für Wettbewerb kritisch zu Apple geäußert.
Spätestens seit der Klage durch Epic Games wird Apples App Store Monopol kräftig kritisiert. Margrethe Vestager hat sich gegenüber der New York Times deutlich geäußert. Sie ist der Meinung, dass Apple alternative App Stores erlauben müsse, um fairen Wettbewerb zu garantieren.
„Wieso also nicht bei Apps eine Alternative anbieten“
Sie vergleicht die Situation mit einem Supermarkt: Wenn einem Kunden die Preise oder Auswahl in einem Supermarkt nicht gefällt, kann er in einen anderen gehen: „Wieso also nicht bei Apps?“
Ist Apples App Store auf dem iPhone und iPad ein Monopol? Die EU hat dazu eine Untersuchung durchgeführt. Ergebnis: Ja, andere Anbieter von Musik-Streaming-Diensten, Spielen und E-Books werden benachteiligt.
Vestager sagt, sie verstehe Apple insofern, dass „Sicherheit und Datenschutz eine genaue Überprüfung von eingereichten Apps voraussetzen.“ Dies dürfe aber nicht „zu Lasten des Wettbewerbs“ gehen.
Praktische Umsetzung fraglich
„Ein zweiter App Store“ sei „die Zukunft“. Daher hat die EU-Kommissiondem Europäischen Parlament einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorgelegt. Verstager plädiert dafür, dass „in dieser Sache schnell etwas“ passiere.
Ob Verstagers Wunsch in die Praxis umgesetzt werden wird, wird sich erst in den nächsten Monaten oder vielleicht Jahren zeigen. Apple stellt sich bekanntlich „aus Sicherheitsgründen“ quer und fürchtet, so seine 15 bis 30 Prozent Provision zu verlieren.