Spotify hat sich vor Kurzem ein kontroverses Patent genehmigen lassen.
Es beschreibt einen KI-Algorithmus, der auf der Stimme der User basiert. Ihr Timbre und die gesprochenen Worte sollen analysiert werden, um die Laune der Hörer und Hörerinnen zu erkennen.
Neue Aktion gegen KI-Pläne
Basierend auf den Ergebnissen soll dann eine Wiedergabeliste entstehen, die dieser Stimmung entspricht. Datenschützer hatten früh Bedenken geäußert – und jetzt gibt es noch eine weitere Anti-KI-Initiative.
Über 180 Musiker haben sich zur Aktion „Stop Spotify Surveillance“ – „Spotify-Überwachung stoppen“ zusammengeschlossen. Sie haben gemeinsam eine Petition gegen die Aktion gestartet, die aus ihrer Sicht User-Überwachung darstelle und schreiben:
Der Streaming-Gigant Spotify ist unter Beschuss geraten, weil er Musiker drastisch unterbezahlt, krasse Payola-Programme für große Labels durchführt und seine Zahlungsstrukturen nicht transparent genug sind.
Aber jetzt hat das Unternehmen ein erschreckendes Patent für die Verwendung künstlicher Intelligenz zur emotionalen Überwachung und Manipulation angemeldet: Es umfasst Spionage unserer Gespräche und Verwendung des Klangs unserer Stimmen, um Sie mit Anzeigen und Musik anzusprechen und Sie auf der Plattform zu halten. Stellen Sie sich vor, Sie erzählen einem Freund, dass Sie sich depressiv fühlen, und Spotify hört das und empfiehlt algorithmisch Musik, die Ihrer Stimmung entspricht, um Sie depressiv zu halten und die Musik zu hören, die Sie hören sollen.
Access Now, eine Organisation für digitale Rechte, sandte bereits einen Brief an Spotify, in dem erklärt wurde, dass eine solche Praxis zutiefst invasiv wäre und Spotify-Benutzer Sicherheitsbedrohungen durch Stalker oder staatliche Überwachung aussetzen könnte. Es könnte auch Trans-Menschen überproportional schaden und dazu verwendet werden, uns alle emotional zu manipulieren. Emotionserkennungssoftware wird größtenteils als rassistische Pseudowissenschaft angesehen. Es ist widerlich, dass Spotify in Betracht zieht, eine solche Technologie zu verwenden, um Daten zu extrahieren und von Musikhörern zu profitieren. Und es ist schrecklich darüber nachzudenken, welche Auswirkungen dies auf unabhängige Künstler und Schöpfer haben könnte, wenn Musik eher auf der Grundlage von Überwachung als auf der Grundlage von Kunst beworben wird.
Petition läuft aktuell noch
Sie könnt Ihr bei Interesse hier ebenfalls unterzeichnen. Gründe gibt es für viele User sicherlich genug.