Die Stiftung Warentest hat untersucht, wie gut sich Handys und Smartphones reparieren lassen.
Neun Handys und vier Tablets wurden geprüft. Fazit der Tester: Mit der Reparaturfreundlichkeit ist es nicht weit her. Nur ein Smartphone schnitt sehr gut ab.
Fairphone 3 erhält ein „Sehr gut“
Das nachhaltig produzierte Smartphone Fairphone 3 (469 Euro) erhielt die Note 1,4 („Sehr gut“). Einzelteile wie Bildschirm oder Kamera lassen sich hier nachkaufen und auch von Laien sehr einfach tauschen und in das Handy einsetzen.
Der Rest der Testgeräte wurde mit ausreichend oder mangelhaft bewertet. Für Laien ist es damit „schwer bis sehr schwer“, einen zersprungenen Bildschirm oder einen Akku zu reparieren. So entstehe auch ein Umweltproblem: Die Produktion immer neuer Smartphones, die viel zu kurz genutzt werden, erfordere einen enorm hohen Rohstoffeinsatz.
Klebstoff kostengünstiger als Schrauben
Größtes Hindernis sei dabei der Klebstoff, den die Hersteller bei der Produktion ihrer Geräte verschwenderisch einsetzen würden. Statt Schrauben oder Klemmen zu verwenden, wird meist kostengünstig geklebt. Diese Verbindungen lassen sich allenfalls durch Erhitzen oder durch chemische Lösungsmittel trennen, ohne das Gerät zu beschädigen.
Häufig ist auch Spezialwerkzeug erforderlich, das nur teuer oder gar nicht erhältlich ist. Hersteller wie Apple oder Samsung kassierten von den Warentestern die Noten 4,2 („Ausreichend“) für die Reparaturfreundlichkeit von iPhone 11 und Galaxy S10. Das 2019er iPad erhielt das Prädikat „Mangelhaft“ mit Note 4,6.
Wie leicht lassen sich Smartphones und Tablets selbst reparieren? Das haben wir für 13 Produkte wie iPhone, Microsoft Surface Pro & Co überprüft. Einzig das Fairphone 3 lässt sich auch von Laien reparieren. Das ist ärgerlich – und ein Umweltproblem. https://t.co/vl5cKACrdh
— Stiftung Warentest (@warentest) November 20, 2020