Gestern Abend verkündete Apple einen großen Übernahme-Deal.
Wir berichteten bereits: Das Unternehmen aus Cupertino übernimmt die Modem-Sparte von Intel für eine Milliarde US-Dollar. In der Nacht wurde natürlich intensiv über Details und Hintergründe diskutiert. Wir fassen zusammen.
Qualcomm-Einigung Stein des Anstoßes
Eine große Rolle spielt für den Deal die Einigung im Qualcomm-Lizenzstreit im April. Dieser führte dazu, dass Intel Apple als Kunden wieder verlor, nachdem es für das iPhone XS und das XR alle Modems bereitstellte.
Daraufhin wurden die Arbeiten an 5G-Modems eingestellt – und offenbar Gespräche mit Apple wieder aufgenommen. Denn es scheint, dass Apple trotzdem in Zukunft selbst ebensolche bauen will.
Intel gibt 5G-Modems nicht ganz auf
Daher betonte Intel CEO Swans auch in einem Statement, dass man sich darüber freue, in Kontakt mit Apple weiter an 5G-Modems zu arbeiten:
Diese Vereinbarung ermöglicht es uns, uns auf die Entwicklung von Technologien für das 5G-Netzwerk zu konzentrieren und dabei das wichtige geistige Eigentum und die Modemtechnologie, die unser Team erstellt hat, beizubehalten. Wir haben Apple lange respektiert und sind zuversichtlich, dass sie das richtige Umfeld für dieses talentierte Team und diese wichtigen Vermögenswerte bieten. Wir freuen uns darauf, unser gesamtes Engagement in 5G zu stecken, wo es den Anforderungen unserer globalen Kundenbasis am ehesten entspricht, einschließlich Netzbetreibern, Telekommunikationsausrüstungsherstellern und Cloud-Dienstanbietern.
Nur die Bereiche werden mit dem Deal quasi „aufgeteilt“. Mit insgesamt 17.000 Patenten und 2200 ehemaligen Intel-Mitarbeitern – vor 2011 größtenteils von Infineon – kann Apple an Modems für Smartphones arbeiten. Intel baut derweil auf solche für PCs, vor allem Laptops.
Es wird erwartet, dass Apple 2022 erstmals eigene Modems in iPhones verbaut. Bis dahin läuft noch der im April verhandelte Zulieferer-Deal mit Qualcomm.