iTopnews-Leserin Nina aus Berlin gehört zur Fraktion der Verzweifelten.
Nina hat sich vor kurzem das neueste Huawei-Smartphone gekauft. Nina schreibt uns:
„Sorry liebes iTopnews-Team, ich kotze. Im Januar habe ich noch 999 Euro für das Huawei Mate 20 Pro bezahlt.“
Wertlos ist das Mate 20 Pro, so wie alle neueren Huawei-Smartphones, (noch) nicht. Aber bei eBay werden nach dem Entzug der Android-Lizenz (iTopnews.de berichtete) aktuell schon viele Mate 20 Pro zum Schleuderpreis verkauft. Auf einen Schlag ist das neueste Smartphone von Huawei nur noch vergleichbar mit dem ollen iPhone 5S.
Das Problem: Huawei wird nach Android 10 Q keine großen System-Updates für seine neue Modelle ausliefern können.
Auch Intel, Qualcomm und Broadcom wenden sich von Huawei ab
Zwar laufen wesentliche Teile von Android über das Android Open Source Projekt quelloffen. Aber Huawei wird solche (Sicherheits-)Updates erst viel später erhalten. Weiteres Huawei-Problem: Für die großen Systemupdates werden aktualisierte Treiber und Firmwares für einzelne Komponenten der Smartphones benötigt. Doch auch die Zulieferer Intel, Qualcomm oder Broadcom ignorieren Huawei jetzt in Folge des US-Embargos gegen das Unternehmen, dem Spionage vorgeworfen wird. Huawei kann also maximal noch Sicherheits-Updates ausliefern.
Schadensersatzklage gegen Huawei verspricht keinen Erfolg
User, die – wie unsere Leserin Nina – jetzt glauben, dass sie Schadensersatz von Huawei verlangen können, hoffen wohl vergeblich. Es handelt sich nicht um Gewährleistungsfälle. Daher ist eine Klage oder ein Umtausch nicht möglich.
Wie kann Huawei dieses große Problem jetzt lösen?
Erst mal gar nicht. Die Chinesen behaupten zwar seit längerem, sie würden an einem eigenen Betriebssystem feilen. Doch dieses ist nicht kurzfristig marktreif.
Huawei dürfte sich aus Europa zurückziehen, wenn das Embargo bestehen bleibt.
Der Konzern kann jetzt nur hoffen, dass sich die Trump-Administration und die chinesische Regierung schnell auf einen Deal einigen und sämtliche Handelsstreitigkeiten beenden. Doch danach sieht es (momentan) nicht aus.
Auch alle Honor-Geräte betroffen
Übrigens: Nicht nur Huawei muss jetzt einen Ausweg finden. Das Embargo trifft auch die 100-prozentige Huawei-Tochter Honor und all deren Geräte.