In einem Beitrag für das US-Magazin Time kritisiert Tim Cook vehement den Datenhandel.
Der Apple-Chef Tim Cook appeliert an die US-Regierung, Datenhändler wie Google oder Facebook per Gesetz schärfer zu regulieren.
„Konsumenten sollten kein weiteres Jahr tolerieren müssen, in dem Unternehmen auf unverantwortliche Weise große Nutzerprofile ansammeln, in dem Datenpannen außer Kontrolle zu geraten scheinen und in dem die Möglichkeit verschwindet, unser digitales Leben zu kontrollieren.“.
Bereits im Oktober hatte Cook eine flammende Rede zum gleichen Thema im EU-Parlament gehalten und die europäische Datenschutzverordnung gelobt – iTopnews.de berichtete.
Während Cook in Brüssel noch keine Namen nannte, wurde er aktuell in dem Beitrag für das Time-Magazin deutlicher – und nahm Bezug auf Amazon & Co.:
„Was der [Online-]Händler Ihnen nicht sagt, ist, dass er Infos über Ihren Einkauf an Datenhändler verkauft oder weiterleitet. Solche Datenhändler existieren einzig zu dem Zweck, Ihre Daten zu sammeln, zusammenzuführen und einer weiteren Firma zu verkaufen.“
Cook spricht bei der Zweitverwertung dieser Kunden-Daten von einer „Schattenwirtschaft“, die kaum jemand kontrollliere. Die US-Regierung solle ein Bundesgesetz erlassen, dass die Einrichtung einer Abrechnungsstelle unter Kontrolle der US-Handelsaufsicht ermögliche.
Dort, so Cooks Idee, müssten sich alle Datenhändler anmelden. Kunden hätten dann die Option, den Weg, den ihre Daten nehmen, zu verfolgen bzw. an dieser zentralen Stelle löschen zu lassen.
Apple geht anderen Weg als Facebook & Co.
Für Apple sind private Daten weiter das höchste Gut. Der Konzern anonymisiert die Daten seiner Kunden und schlägt damit einen komplett anderen Weg als Facebook, Google und Amazon ein.
Mit Daten verdient Apple kein Geld, sondern nur mit Hardware. Ein womöglich großer Trumpf von Apple – sofern immer mehr Konsumenten bewusst wird, was mit ihren Daten geschieht.