In iOS 18.2 hat Apple eine neue Funktion für die Mail-App eingeführt, die Kategorien für E-Mails einführt.
In Deutschland startet die Option erst im April 2025. Wir haben Apple Intelligence noch nicht auf Englisch ausprobiert, wollen unser iPhone nicht vorab umstellen.
Joe Rosensteel von SixColors hat ein paar Wochen mit dem KI-Feature verbracht und ist mehr oder minder entsetzt. Seine Kritik: heftig!
Das legt Rosensteel ausführlich hier dar, ein ausführlichere Lesetipp für Interessierte. Für alle anderen fassen wir die Kritik an „Apples KI-Quatsch“ hier einmal zusammen.
Das Konzept der Kategorisierung, das E-Mails automatisch in „Primary“, „Transactions“ und „Promotions“ einordnet, ist für viele Nutzer schwer verständlich und führt zu Verwirrung. Das Hauptproblem dabei ist, dass die E-Mails nun nicht mehr so einfach wie zuvor nach Chronologie angezeigt werden, sondern in diesen Kategorien verschwinden, was das Nachverfolgen und das Finden von Nachrichten erschwert.
Das sind die Probleme
Besonders problematisch ist laut Rosensteel die Handhabung von Benachrichtigungen. Nur die Kategorie „Primary“ zeigt standardmäßig ein Badge für ungelesene E-Mails an. E-Mails in anderen Kategorien erhalten lediglich kleine Punkte, aber diese werden nicht in die Gesamtzahl der ungelesenen Nachrichten eingerechnet.
Die Benutzer sind gezwungen, in den Einstellungen von Mail zu navigieren, um eine vollständige Anzeige aller ungelesenen Nachrichten zu erhalten.
Die Kategorien sollen dabei helfen, den Posteingang zu organisieren, aber für Nutzer, die es gewohnt sind, ihre E-Mails chronologisch zu sehen, wird das System schnell unübersichtlich.
Ein weiteres Problem ist laut dem US-Blogger, dass nicht alle E-Mails korrekt kategorisiert werden. Nachrichten von Versandunternehmen oder informativen Newslettern landen oft in der Kategorie „Promotions“, selbst wenn sie nicht in diesen Bereich gehören.
Wichtige Mails werden leicht übersehen
Dies bedeutet, dass der Nutzer wichtige Nachrichten möglicherweise übersieht oder extra durch die „Promotions“-Kategorie blättern muss, um festzustellen, ob eine Nachricht wichtig ist oder nicht.
Einige E-Mails, wie z. B. Zustellungsbenachrichtigungen von USPS, wurden ebenfalls fälschlicherweise als „Transaktionen“ klassifiziert, was das System noch weniger vertrauenswürdig macht.
Die neue Gruppenansicht für E-Mails, die es ermöglicht, alle Nachrichten von einem bestimmten Absender zusammen anzuzeigen, ist offenbar genauso problematisch. Das Layout zeigt unnötig viel Platz für den Absendernamen und ein Bild, wodurch wichtige Informationen wie der Betreff der E-Mail abgeschnitten werden.
Wenn der Benutzer durch eine E-Mail-Gruppe scrollt, kann er die E-Mails nicht so einfach ein- oder ausklappen, wie es erwartet wird. Manchmal ist der gesamte Inhalt einer Nachricht sichtbar, manchmal nicht, was zu unnötigen Klicks und zusätzlichem Aufwand führt.
Weiteres große Manko: Keine Anpassungs-Optionen
Ein weiteres großes Manko ist das Fehlen einer Möglichkeit, benutzerdefinierte Kategorien zu erstellen oder die Kategorisierungsregeln selbst anzupassen. Nutzer können nur vorgefertigte Kategorien verwenden und diese auf alle E-Mails eines Absenders anwenden, was wenig Flexibilität lässt.
Filter und Regeln, die in anderen E-Mail-Clients verfügbar sind, fehlen in der iOS Mail-App vollständig. Nutzer, die diese Funktionalität gewohnt sind, müssen sich mit einem starren System abfinden.
Apple scheint die Benutzererfahrung zugunsten der Einführung einer neuen Funktion zu vernachlässigen, ohne die notwendigen Anpassungen oder Hilfsmittel anzubieten, um die Änderungen für die Nutzer nachvollziehbar und nützlich zu gestalten. Viele, die die Kategorien nutzen wollten, sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, ständig zwischen verschiedenen Ansichten hin und her zu wechseln und Anpassungen in den Einstellungen vorzunehmen, um ihre E-Mails korrekt anzuzeigen.
Die Kategorisierungsfunktion ist zudem auf verschiedenen Geräten nicht konsistent, kritisiert Rosensteel. Auf dem iPad und Mac fehlen diese Funktionen komplett, was das gesamte System noch verwirrender macht, da Nutzer erwarten, dass eine App auf allen Geräten ähnlich funktioniert.
April 2025 ist Deadline für Deutschland: Hat Apple die Probleme bis dahin gelöst?
Es bleibt abzuwarten, ob Apple diese Probleme in zukünftigen Updates lösen wird, aber aktuell haben viele Nutzer das Gefühl, dass die Änderungen ihre tägliche E-Mail-Nutzung eher behindern als verbessern. Die Möglichkeit, zur alten Listenansicht zurückzukehren, scheint die einzige wirkliche Lösung zu sein, was jedoch die Einführung von Kategorien in Frage stellt.
So gesehen: Froh sein, dass Apple Intelligence erst im April 2025 nach Deutschland kommt und Apple bis dahin noch viel Zeit hat, an seiner Mail-App rumzuschrauben. Oder wie Rosensteel es nennt: „Apple Mail unter iOS 18.2 ist derzeit eine Fehlzündung.“
In diesem Artikel sind Partner-Links enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet Ihr Euch für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für Euch ändert sich am Preis nichts. Danke für Eure Unterstützung. Fotos: Apple