Die chinesische KI-App DeepSeek hat in kürzester Zeit die Spitze des App Stores erreicht und sorgt für Aufsehen in der Tech-Welt.
Mit einer überraschenden Kombination aus Effizienz und niedrigem Budget setzt die App derzeit etablierte US-amerikanische KI-Giganten wie Google Gemini und vor allem ChatGPT unter Druck. Zur „App des Tages“ haben wir sie heute gekürt, weil die Applikation gerade viel Aufmerksamkeit erregt. Allerdings gibt es rund um DeepSeek noch viele offene Fragen, die unter anderem die Sicherheit betreffen. Dazu unten mehr…
Mit geringem finanziellem Aufwand entwickelt
DeepSeek basiert auf dem offenen Sprachmodell DeepSeek-V3, das im Dezember 2024 veröffentlicht wurde. Ein darauf aufbauendes mobiles App-Interface erschien erst vor einer Woche.
Bemerkenswert ist der geringe Entwicklungsaufwand: So kostete die Entwicklung nur 5,58 Millionen US-Dollar – ein Bruchteil der Milliardeninvestitionen, die KI-Projekte wie OpenAI benötigt.
Dank ressourcenschonender Technologie, die nur relevante Teile des Modells für Anfragen aktiviert, konnte DeepSeek trotz begrenzter Hardware hohe Effizienz erreichen.
Heute veröffentlichte DeepSeek auch Janus-Pro, ein neues multimodales Open-Source-Modell, das OpenAIs DALL-E 3 herausfordert. Es erzeugt fotorealistische Bilder und versteht visuelle Inhalte. Schon jetzt tauchen aber Fragen zu den Trainingsmethoden von DeepSeek auf, die Spekulationen über eine Modelldestillation mittels ChatGPT aufkommen lassen.
Die Popularität von DeepSeek sorgte trotzdem dafür, dass die Aktien von Nvidia im gestrigen Handel um bis zu 17 Prozent einbrachen – ein Verlust von 600 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Nvidia leidet hier besonders, da das Modell zeigt, dass KI auch ohne teure Hardware trainiert werden kann.
Hacker-Angriff und fragwürdige Sicherheit
Allerdings wurde DeepSeek gestern auch Opfer eines mutmaßlichen DDoS-Angriffs, der die Registrierung neuer Nutzer einschränkt. Momentan können sich nur Menschen mit einer chinesischen +86-Telefonnummer anmelden…
Auch sonst klingt das Projekt nicht besonders vertrauenswürdig. DeepSeek, das neue KI-Modell aus China, sorgt aus mehreren Gründen für Kontroversen: Es gibt Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und Privatsphäre bei der Nutzung von DeepSeek.
Wir laden die App erst einmal nicht. Warum?
Das Unternehmen speichert Daten auf Servern in China, was Fragen zur möglichen Nutzung dieser Daten durch die chinesische Regierung aufwirft.
Wie auch andere chinesische KI-Systeme unterliegt DeepSeek der Zensur. Es vermeidet politisch sensible Themen wie das Tiananmen-Massaker oder Kritik an Präsident Xi Jinping.
Trotzdem: DeepSeeks Erfolg hat die Debatte über den technologischen Wettbewerb zwischen den USA und China neu entfacht. Es stellt die Effektivität der US-Sanktionen in Frage und könnte zu einer Verschärfung der Beschränkungen für chinesische KI-Unternehmen führen.
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