Die Demokratische Republik Kongo hat Strafanzeigen gegen Apple-Tochtergesellschaften in Frankreich und Belgien eingereicht.
Konkret beschuldigt die kongolesische Regierung Apple, Mineralien zu nutzen, die aus Konfliktgebieten im Kongo stammen und über internationale Lieferketten geschleust werden. Dabei handelt es sich vor allem um Zinn, Tantal und Wolfram – die sogenannten 3T-Mineralien –, die essenziell für die Herstellung von Elektronikprodukten wie Computern und Smartphones sind.
Was Apple vorgeworfen wird
Die Klagen, die in Paris und Belgien eingereicht wurden, werfen Apple vor, Kriegsverbrechen zu verschleiern, gestohlene Waren zu handhaben und Verbraucher über die Herkunft der verwendeten Mineralien zu täuschen.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem ITSCI-Programm, einem von der Metallindustrie finanzierten Überwachungssystem, das Unternehmen bei der Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Mineralienlieferanten unterstützen soll.
Die Anwälte des Kongo argumentieren, dass Apple ITSCI als Feigenblatt nutzt, um seine Lieferkette fälschlicherweise als sauber darzustellen, obwohl das Programm von der Responsible Minerals Initiative (RMI), der auch Apple angehört, als unzuverlässig kritisiert wurde.
Apple wehrt sich
„Wir weisen die Behauptungen der Demokratischen Republik Kongo entschieden zurück. Wir bei Apple setzen uns für eine verantwortungsvolle Beschaffung ein und verpflichten unsere Zulieferer, die höchsten Standards der Branche einzuhalten.
Als der Konflikt in der Region Anfang des Jahres eskalierte, haben wir unsere Zulieferer in Kenntnis gesetzt, dass ihre Schmelzwerke und Raffinerien die Beschaffung von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold aus der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda aussetzen müssen.
Wir haben diese Maßnahme ergriffen, weil wir befürchteten, dass unabhängige Prüfer oder Zertifizierungsmechanismen der Branche nicht mehr in der Lage sein würden, die für die Einhaltung unserer hohen Standards erforderliche Sorgfaltsprüfung durchzuführen.
Die Mehrheit der in Apple Produkten verwendeten Mineralien sind recycelt, darunter 99% recyceltes Wolfram in allen Produkten und 100% recyceltes Kobalt in den von Apple entwickelten Batterien der iPhone 16 Reihe.
Wir wissen, dass die Situation in der Region äußerst schwierig ist und haben unsere Unterstützung für Organisationen, die wichtige Arbeit zur Unterstützung der Gemeinden leisten, erhöht.“
Die Justizbehörden in Frankreich und Belgien müssen nun entscheiden, ob sie die Beschwerden weiter untersuchen und strafrechtliche Schritte einleiten.
Das Problem im Kongo
Der Kongo ist ein bedeutender Lieferant von Mineralien, die für die Elektronikindustrie unerlässlich sind. Allerdings werden einige Minen von bewaffneten Gruppen kontrolliert, die mit Gewalt in Verbindung stehen. Der Wettbewerb um diese Mineralien hat seit den 1990er Jahren zu Konflikten in den östlichen Bergbauregionen des Kongo geführt, was zu zahlreichen zivilen Opfern und Vertreibungen geführt hat.
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