Test: Musikstreamingdienst Qobuz ausprobiert

Spotify, Apple Music oder Tidal: Diese Musikstreaming-Dienste nutzen sicher die meisten von euch. Doch da wäre auch noch Qobuz.  

Wir haben den französischen Dienst, der sich vor allem Klangqualität und das Kuratieren von Musik auf die Fahnen geschrieben hat, einige Wochen für euch ausprobiert.

Qobuz ist ein sperriger Name, und so punkten die Macher, die die Plattform 2007 in Frankreich gegründet haben, eher mit Features als mit ihrem Namen.

Verlustfreie Musik-Streams im FLAC-Format

Vorweg schon wichtig: Die Plattform setzt auf verlustfreie Musik-Streams bei einer hohen Audioqualität im FLAC-Format mit bis zu 24-Bit/192 kHz. Musikgourmets werden das begrüßen, wenn sie Musik nahe der Studioqualität genießen können. Die passende Anlage sollte auch bereitstehen. Mit einem handelsüblichen Bluetoothspeaker werdet ihr kaum Unterschiede zu den anderen Diensten bemerken.

Fokus liegt auf der Klangqualität 

Mit der Möglichkeit, Musik in Hi-Res-Audio (bis zu 24-Bit/192 kHz) zu hören, hebt sich Qobuz von Wettbewerbern ab, die maximal 16-Bit/44,1 kHz, also CD-Qualität, anbieten. Besonders für Audiophile, die hochwertige Kopfhörer oder aufwändige HiFi-Anlagen verwenden, bietet Qobuz einen deutlichen Mehrwert. Die FLAC-Dateien, die für das Streaming verwendet werden, bieten eine Klangtreue, die besonders für Genres wie Klassik, Jazz, Blues oder auch akustische Aufnahmen entscheidend ist.

Kuratiertes Musikangebot  

Ein weiterer Punkt, der Qobuz von der Konkurrenz unterscheidet, ist der Fokus auf kuratierte Inhalte. Wo viele Dienste stark auf Algorithmen zur Musikempfehlung setzen, bietet Qobuz ein redaktionell betreutes Angebot. Hier bekommt ihr nicht nur Tipps, sondern auch Playlists, Album- und Künstlerrezensionen sowie Infos zu Musikstilen und Musikern geliefert.

Ihr hört vor allem Klassik, Jazz und Weltmusik? Da ist Qobuz gut aufgestellt und bietet ein umfangreiches Archiv an Titeln, die nicht immer auf den Mainstream-Plattformen verfügbar sind.

Kaufoption für hochauflösende Musikdateien 

Die App-Oberfläche ist klar strukturiert und ermöglicht eine intuitive Navigation. Und neben dem Streaming ist Qobuz auch der einzige Deinst, der das Laden bzw. Kaufen hochauflösender Audiodateien ermöglicht. Die Zeiten, wo wir bei iTunes Songs gekauft haben, ist zwar lange vorbei. Aber es gibt ja immer noch echte Fans, die Musik dauerhaft besitzen und in höchster Qualität archivieren möchten. Da bietet Qobuz einen eigenen Musik-Download-Store an, wo man FLAC-Dateien und andere verlustfreie Formate erwerben kann.

Für die Community steht der Qobuz-Club bereit. Hier stehen rund 50 Diskussionsgruppen zu 24 Musikstilen zur Auswahl, um sich mit anderen Musikfreunden auszutauschen.

Los geht es ab 12,49 Euro pro Monat

Qobuz bietet verschiedene Abonnementmodelle. Im Standard-Abonnement für Musikstreams bekommt ihr CD-Qualität und Streaming in Hi-Res-Qualität. Im „Sublime“-Tarif erwartet euch High-Res-Streaming und immer mal wieder ein bis zu 60-prozentiger Rabatt auf Downloads aus dem Qobuz-Store.

Der Einstiegspreis für Qobuz ist zwar höher als der von vielen Mitbewerbern, 14,99 Euro pro Monat schlagen zubuche. Wer gleich für 1 Jahr bucht, zahlt im Monatsschnitt nur 12,49 Euro, muss aber eine Einmalzahlung von 149,99 Euro vornehmen.

Im Familien-Plan nehmen sechs Familien-Mitglieder teil, das startet dann ab 20,83 Euro pro Monat. Der erste Monat ist im Familien-Plan kostenlos.

Im neuen Studenten-Abonnement startet der Preis ab 5,99 Euro pro Monat. 30 Tage sind gratis.

App und Desktop-Versionen, auch für macOS

Die Plattform bietet natürlich eine App für iOS und Desktop-Versionen für Windows und macOS. Zusätzlich kann Qobuz auch auf vielen HiFi-Systemen, Smart Speakern und Musikstreaming-Geräten genutzt werden.

Wenn ihr euch als Musikenthusiast seht und audiophile Kopfhörer bzw. eine hochwertige Anlage nutzt, dann solltet ihr dem Mix aus Hi-Res-Musik, Kauf-Downloads und Empfehlungen einer eigenen Redaktion durchaus mal eine Chance geben. Eigentlich schade, dass Qobuz, das vor rund zehn Jahren in Deutschland in den Markt eintrat, noch immer etwas unter dem Radar fliegt.

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