Der Digital Markets Act fordert von Tech-Unternehmen in der EU einige Anpassungen – auch beim Verkauf von Apps.
Letzte Woche kündigte Apple die neuesten Änderungen an seiner Compliance-Strategie für den Digital Markets Act in der Europäischen Union an. Sie Änderungen gelten für Apps, die auf eine Webseite verlinken.
Apple und Google: Der große Gebühren-Vergleich
Wie jetzt unter anderem 9to5Mac berichtet, sind die Änderungen sehr ähnlich zu den Play Store-Richtlinien von Google in der EU: Für Apps, die auf externe Websites in der EU verlinken, erheben sowohl Apple als auch Google zunächst eine sogenannte anfängliche Erwerbsgebühr.
Bei Apple ist das eine Pauschalgebühr von 5 Prozent, bei Google beträgt sie zunächst 10 Prozent für In-App-Käufe, sinkt aber nach zwei Jahren auf 5 Prozent für Abonnements.
Beide Konzerne erheben eine separate Gebühr, die Apple als Store-Servicegebühr und Google als fortlaufende Servicegebühr bezeichnet. Bei Google sind es 17 % für In-App-Käufe oder 7 % für Abonnements mit automatischer Verlängerung. Apple nimmt 10 Prozent, für Mitglieder des App Store Small Business Program aber nur reduzierte 5 Prozent.
Apple unterstützt kleine unabhängige Indie-Entwickler, Google nicht
Die Core Technology Fee gilt ebenfalls weiterhin. Aber 99 Prozent der Entwickler sind laut Apple nicht betroffen und zahlen daher diese Fee nicht.
Google und Apple haben außerdem unterschiedliche Richtlinien dazu, wie ihre jeweilige laufende Servicegebühr und Store-Servicegebühr nach dem ersten Jahr funktionieren. Nach zwei Jahren kann ein Entwickler die laufenden Dienste für seine App einstellen.
Apples Store-Servicegebühr gilt innerhalb eines festen Zeitraums von 12 Monaten ab dem Datum der Installation, Aktualisierung oder Neuinstallation einer App. Google hingegen berechnet seine laufende Servicegebühr zwei Jahre lang, bevor Entwickler die Dienste einstellen können.
Google gerät jetzt stärker ins Visier der EU
Im Kern sind die Regularien also gleich. Die EU hat sich mit ihrer an der Gebührenstruktur aber bisher meist an Apple gewandt. Die höchste Gebühr, die Google im Play Store verlangt, liegt bei 27 Prozent, Apples höchgste nur bei 25 Prozent.Apples jüngste Änderungen kommen Zugeständnissen gleich und rücken Googles Praktiken stärker ins Visier der EU…
Gebührenrechner von Apple für mehr Transparenz, bei Google fehlt er
Apple öffnet sich vor allem gegenüber kleinen Entwicklern und sieht im App Store Small Business Program eine Reihe von Ausnahmeregelungen für Entwickler vor. Damit sinkt die Gebühr für die meisten kleinen Indie-Entwickler jetzt. Google macht im Play Store keine Ausnahmen für kleine Devs.
Wichtig zu wissen für Entwickler: Apple bietet einen Gebührenrechner, der klar die Kosten und Gebühren kalkuliert, bei Google fehlt dieser.
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