Vorab hatte Sonos seinen neuen Kopfhörer bereits bei sogenannten Influencern wie Mats Hummels verteilt.
Die neue Produktkategorie ist Sonos nämlich besonders wichtig. Sie soll und muss das langjährige und wohl halbwegs gesättigte Geschäft mit Multiroom-Systemen, Speakern und Soundbars wieder ankurbeln.
Der Startzeitpunkt: ungünstig. Gerade hat Sonos mit einer völlig verkorksten neuen App viel (berechtigte) Kritik kassiert.
Influencer-Hype hin oder her, ich habe die Sonos Ace vorab für euch getestet, um mir ein eigenes Bild zu machen. Das sind meine Beobachtungen.
Design und Tragekomfort
Die Sonos Ace kosten 499 Euro (Auslieferung ab 5. Juni, jetzt vorbestellbar) und punkten mit ihrem leichten Gewicht von 312 Gramm. Damit lassen sie sich im Vergleich zu meinen 385 Gramm schweren AirPods Max Spacegrau von Apple (um 520 Euro) angenehmer tragen.
Das Design ist, nunja, normal. Nicht auffällig. Nicht innovativ. Aber es geht mir natürlich eher um den Klang als um die Optik.
Klangqualität
In Sachen Klang überzeugen die Sonos Ace. Die differenzierten Klänge bei einer der besten jemals veröffentlichten Studioproduktionen, dem Steely-Dan-Album „Aja“, können die Ace klar und transparent wiedergegeben.
Auch aus dem Album „Loveless“ von My Bloody Valentine, einem verschrobenen knarzig-düsteren Breitwand-Werk aus der Shoegaze-Ecke, holen die Ace das Optimum raus.
Und das aufwändige Remaster des Portishead-New-York-Konzerts präsentiert alle Feinheiten.
Aber einen wirklichen Unterschied bei der Klangqualität höre ich im Vergleich mit den AirPods Max nicht. Remis!
Der TV-Klick-Trick
Ein praktisches Feature der Sonos Ace ist die einfache Umschaltung des Tons von der Sonos Arc Soundbar auf die Kopfhörer. Mit nur einem Klick wird der Ton auf die Kopfhörer übertragen, sodass niemand gestört wird.
Leider funktioniert dies derzeit nur mit der 730 Euro teuren Soundbar Sonos Arc und nicht mit den günstigeren Beam (2. Generation) und Ray Soundbars. Sonos hat aber versprochen, dass zukünftige Updates Abhilfe schaffen. Einen genauen Zeitplan nennt man leider noch nicht, Punktabzug.
App und Benutzerfreundlichkeit
Ein deutlicher Schwachpunkt bleibt die Sonos App. Trotz zahlreicher Quellen und Eingänge in unserer Wohnung gestaltet sich die Bedienung kompliziert und frustrierend.
Bei der Nutzung der Applikation fror der Bildschirm immer wieder ein. Auch wurde bei mir (und wie hörte, nicht nur bei mir) immer wieder ein „Sonos Ace Reconnected“-Bildschirm angezeigt. Dabei waren die Ace längst mit dem iPhone verbunden und spielten Musik.
An dieser Stelle fehlte dann auch ein Zurück-Button in der App. Also, immer wieder App komplett abschießen und neu starten, sehr nervig. Im Vergleich zur vorherigen Version hat sich die Nutzerfreundlichkeit deutlich verschlechtert.
Bluetooth ja, WiFi nein
Ein weiteres Manko ist das Fehlen der WiFi-Unterstützung. Obwohl die Kopfhörer per Bluetooth genutzt werden können, wäre die Möglichkeit, direkt von den Sonos-Lautsprechern auf die Kopfhörer umzuschalten, wünschenswert. Diese Funktion bietet der Ace zum Start leider nicht. Warum auch immer. Für den Preis darf ich das eigentlich erwarten.
Kompatibilität
Hier gibt es nichts zu meckern: Die Kompatibilität ist sowohl mit iPhone- als auch Android-Geräten gewährleistet..
Fazit
Der Test der Sonos Ace hinterlässt gemischte Gefühle. Trotz sehr guter Klangqualität und angenehmem Tragekomfort bleiben Fragen offen: Warum unterstützt nicht jede Sonos-Soundbar die Kopfhörer? Und wieso gibt es keine WiFi-Unterstützung?
Die Sonos Ace haben Potenzial, doch nach fünf Jahren Entwicklung bedarf es diverser teils grundlegender Verbesserungen, um sie zu einem wirklich überzeugenden Produkt zu machen. Ich bleibe daher vorerst bei meinen AirPods Max, kann aber als Alternative auch die hervorragenden Bowers &. Wilkins PX8 bedenkenlos empfehlen.
Sonos Ace im iTopnews-Test
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Das sagt iTopnews
Die Sonos Ace haben Potenzial, doch nach fünf Jahren Entwicklung bedarf es diverser teils grundlegender Verbesserungen, um sie zu einem wirklich überzeugenden Produkt zu machen.
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