Das wird eine unendliche DMA-Geschichte. Apple muss seine App Store-Regeln in den EU weiter lockern.
Nachdem die EU Apple abgestraft hat, weil der Konzern nicht ausreichend Anpassungen für den DMA vorgenommen hat, nimmt Apple nun weitere Änderungen vor. Die App Store-Regeln in der EU wurden nochmals gelockert. Vor allem Betreiber von Apple-Music-Konkurrenten wie Spotify freuen sich.
Weiterleiten auf Website nun erlaubt
Musik Streaming-Apps in der EU dürfen ihre Nutzer nun im App Store von Apple auf externe Websites weiterleiten. Dort können sie zum Beispiel Songs kaufen oder günstigere Abos als im App Store anpreisen.
Auch neu: Spotify und Co. dürfen Nutzer jetzt auch um die Eingabe der Email-Adresse bitten, um Mails mit Links zu Käufen und Abos zu versenden.
Auch neu: Erstmals dürfen Emulatoren in den Store
Eine weitere Änderung gilt sogar weltweit und nicht nur in der EU: Emulatoren sind nun erlaubt. Allerdings dürfen Nutzer nicht ihre eigenen Spiele laden, sondern die Entwickler sind dafür zuständig, dass sie die Inhalte verteilen und dass sie auch die Rechte daran haben. Definition für Emulatoren (lt. Wiki):
„Software-Emulatoren sind Programme, die einen Computer oder ein Betriebssystem nachbilden und es so ermöglichen, Software für diesen Computer auf einem anderen Computer mit einer anderen Architektur zu verwenden oder zu erstellen. So können z. B. Spiele für ältere Spielekonsolen auf einem PC oder einer neueren Spielekonsole ablaufen.“
Das alles ändert sich noch mit dem Digital Markets Act
Alternative App Stores kommen
Die von der EU erzwungene Öffnung des iPhones für alternative App-Stores anderer Anbieter ist eine der meistdiskutierten Auswirkungen des DMA. Apples jüngstes Update auf iOS 17.4 schafft die technischen Voraussetzungen dafür, auch wenn solche Marktplätze bisher noch nicht weit verbreitet sind. Unternehmen wie MacPaw aus der Ukraine oder Mobivention aus Köln haben jedoch bereits entsprechende Angebote angekündigt.
Ihr wählt Eure Standard-Apps
Bisher war es schwierig bis unmöglich, Alternativen zu Standard-Apps wie Apples Safari-Browser auf dem iPhone oder Googles Chrome-Browser auf Android zu verwenden. Mit dem DMA erhalten Nutzer mehr Freiheiten und Auswahlmöglichkeiten bei Messaging, Browsing und Telefonie. Zusätzlich können vorinstallierte Apps der Hersteller nun auch gelöscht werden, was bisher auf dem iPhone schwierig war.
Zugang zu Nutzerdaten für Dritte
Der DMA ermöglicht es Dritten, also Wettbewerbern, den Zugang zu Nutzerdaten unter fairen und nicht diskriminierenden Bedingungen zu erhalten. Diese Daten müssen in einem maschinenlesbaren Format bereitgestellt werden, was Innovation und Wettbewerb fördern soll.
Interoperabilität von Messaging-Diensten
Die fragmentierte Landschaft von Messaging-Diensten wird durchbrochen, sodass Nutzer verschiedener Plattformen wie WhatsApp, Signal oder Telegram miteinander kommunizieren können, ohne die App wechseln zu müssen.
Verbot von personalisierter Werbung ohne Zustimmung
Der DMA verbietet personalisierte Werbung ohne Eure ausdrückliche Zustimmung, wodurch Ihr mehr Kontrolle über Eure Daten und Eure Privatsphäre erhaltet.
Transparenz bei Algorithmen
Unternehmen müssen ihre Algorithmen offenlegen, um mehr Transparenz darüber zu schaffen, wie Entscheidungen von Algorithmen getroffen werden.
Fairness bei Rankings
Der DMA verbietet es Tech-Konzernen, sich in Suchergebnissen oder Rankings selbst zu bevorzugen, was für ein faireres und wettbewerbsfähigeres Umfeld sorgen soll.
Verbot der Kopplung von Diensten
Der DMA verbietet es Unternehmen, die Verwendung eines Dienstes an die Nutzung eines anderen zu koppeln, was den Nutzern mehr Freiheit bei der Wahl verschiedener Dienste gibt.
Mehr Kontrolle über die eigenen Daten
Der DMA stärkt die Eure Rechte als Verbraucher und gibt Euch mehr Kontrolle über Eure Daten, beispielsweise durch einfachere Möglichkeiten zum Herunterladen, Übertragen und Löschen von Daten.
Neuer Beschwerdemechanismus
Ihr habt die Möglichkeit, Euch bei Verstößen gegen den DMA an eine Beschwerdestelle zu wenden, was die Durchsetzung der neuen Regeln erleichtert und die Nutzer vor unlauteren Praktiken schützt. Unternehmen, die gegen das Gesetz verstoßen, können mit hohen Geldstrafen belegt werden.