Apple hat zugestimmt, bei einer Sammelklage 490 Millionen US-Dollar als Wiedergutmachung zu bezahlen.
In der Sammelklage war behauptet worden, dass Tim Cook Aktionäre getäuscht habe, indem er einen Rückgang der iPhone-Nachfrage in China verschwiegen habe. Die vorgeschlagene Einigung muss noch von der US-Bezirksrichterin Yvonne Gonzalez Rogers in Kalifornien genehmigt werden.
Zum Hintergrund: Am 1. November 2018 erklärte Cook während des Conference Calls mit Analysten, dass Apple in Schwellenländern Druck verspüre, in denen die lokalen Währungen schwächer wurden, wie etwa in der Türkei, Indien, Brasilien und Russland, aber China wurde nicht erwähnt.
China tauchte zunächst nicht in Cooks Aufzählung auf
Cook sagte laut Protokoll:
„In den Schwellenländern, in denen wir Druck verspüren, sind Länder wie die Türkei, Indien, Brasilien, Russland. Das sind Märkte, in denen die Währungen in jüngster Zeit abgewertet wurden. In einigen Fällen führte das dazu, dass wir die Preise erhöhten, und diese Märkte wachsen nicht in der Weise, wie wir es gerne sehen würden.“
Bezüglich China sagte Cook gegenüber den Bankern:
„In Bezug auf China speziell würde ich China nicht in diese Kategorie einordnen. Unser Geschäft in China war im letzten Quartal sehr stark. Wir sind um 16 Prozent gewachsen, womit wir sehr zufrieden sind. Das iPhone war insbesondere sehr stark, mit sehr starkem zweistelligem Wachstum. Auch unsere Kategorie ‚Andere Produkte‘ war stärker, tatsächlich sogar etwas stärker als die Gesamtunternehmenszahl.“
Als der Kurs stürzte, soll das China-Geschäft plötzlich schuld gewesen sein
Im Januar 2019 veröffentlichte Cook einen Brief an Investoren, in dem er mitteilte, dass Apples Umsatz für das vierte Quartal 2018 etwa 84 Milliarden US-Dollar betragen würde, niedriger als die ursprüngliche Prognose von 89 bis 93 Milliarden US-Dollar für das Quartal. Apple meldete schließlich am 29. Januar 2019 einen Umsatz von 84,3 Milliarden US-Dollar für das Quartal. Der Aktienkurs von Apple fiel zwischen 1. November 2018 und 31. Januar 2019 um etwa 25 Prozent.
In seinem Brief führte Cook die verlangsamende Wirtschaft der Region Greater China als Hauptgrund für Apples Umsatzeinbußen in dem Quartal an:
„Während wir einige Herausforderungen in wichtigen Schwellenmärkten erwarteten, haben wir das Ausmaß der wirtschaftlichen Verlangsamung, insbesondere in Greater China, nicht vorhergesehen. Tatsächlich ereignete sich der größte Teil unserer Umsatzeinbußen im Vergleich zu unserer Prognose und der gesamte Rückgang unseres weltweiten Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr in Greater China, und zwar quer durch iPhone, Mac und iPad.“
Der Brief ergänzte, dass geringere als erwartete iPhone-Umsätze, hauptsächlich in Greater China, für das gesamte Umsatzdefizit verantwortlich seien:
„Geringere als erwartete iPhone-Umsätze, hauptsächlich in Greater China, sind für unser gesamtes Umsatzdefizit zu unserer Prognose und für weit mehr als unseren gesamten jährlichen Umsatzrückgang verantwortlich.“
Die Investoren behaupteten, Cook habe zum Zeitpunkt des Earnings Call im November 2018 gewusst, dass die iPhone-Nachfrage in China zurückging, dies jedoch nicht offengelegt.
Apple ist sicher keine Schuld bewusst
Apple hat diese Vorwürfe immer abgestritten und kein Fehlverhalten eingeräumt. Apple stimmte der vorgeschlagenen Einigung laut eigenem Bekunden nur zu, um zusätzliche Kosten und den Zeitaufwand für einen Rechtsstreit zu vermeiden, so geht es aus einem Gerichtsdokument hervor.
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