Apple hat die Kündigung des Entwicklerkontos von Epic Games beschlossen.
Wir hatten darüber berichtet. Als Grund wurde Epics öffentliche Kritik an Apple genannt.
Die Accountsperre könnte laut der Europäischen Kommission gesetzeswidrig sei. Die EU will dies jetzt schnell prüfen. Apple droht also neuer Ärger.
Noch mal als Reinholer: Epic Games verstieß gegen die App Store-Regeln, indem es ein eigenes In-App-Bezahlsystem einführte, um die 30%-Abgabe von Apple zu umgehen. Apple reagierte darauf, indem es das Entwicklerkonto schloss, und beide Unternehmen zogen vor Gericht.
„Müll und Horrorshow“
Das Ergebnis des Gerichtsstreits in den USA sowie das EU-Gesetz zum Digital Markets Act (DMA) ist, dass Apple Drittanbieter-App-Stores zulassen muss. Epic eröffnete daraufhin ein neues App-Store-Entwicklerkonto, das Apple schloss. Apples Phil Schiller ging in einer E-Mail weiter und zitierte einen Tweet von Epic-CEO Tim Sweeney, der Apple kritisierte. Sweeney habe den DMA-Compliance-Plan als „Müll“, „Horrorshow“ und „tückisches neues Beispiel für bösartige Compliance“ beschrieben.
EU-Kommissar Thierry Breton tweetete dazu ein rotes Ampel-Emoji und schrieb: „Unter dem #DMA gibt es keinen Spielraum für Drohungen von Gatekeepern, Entwickler zum Schweigen zu bringen. Ich habe unsere Dienste gebeten, die Kündigung von Epics Entwicklerkonto durch Apple mit Priorität zu prüfen.
Einer der Architekten des DMA, der deutsche Abgeordnete Andreas Schwab, hat gesagt, dass Apples Handlungen darauf hinauslaufen, dass das Unternehmen praktisch darum bittet, als erster Gatekeeper unter dem neuen Gesetz sanktioniert zu werden.“
„Sie wollen die Ersten sein…“
Laut dem Portal Wired sagte Schwab, der die Verhandlungen zum DMA führte und im Namen des EU-Parlaments leitete: „[Das] gibt mir eine sehr klare Erwartung, dass sie die ersten sein wollen. Apples Ansatz ist in all dem ein bisschen seltsam und deshalb ist es ein leichtes Ziel.“
Der DMA ermöglicht es theoretisch, Apple mit Milliardenstrafen zu belegen, wenn festgestellt wird, dass die Firma gegen das neue Gesetz verstößt.