WhatsApp hat angekündigt, dass seine Nutzer in Zukunft Nachrichten über andere Messaging-Dienste empfangen können.
Die Beta-Version, die gerade getestet wird, liefert erste Hinweise auf die Neuerung. Zwei Milliarden User werden weltweit profitieren, weil WhatsApp damit einer Aufforderung der Europäischen Union, die WhatsApp im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) als „Gatekeeper“ einstuft, nachkommt. Verlangt wird von der EU, Schnittstellen für andere Services bereitzustellen.
„Wir arbeiten bereits seit zwei Jahren daran“
Dick Brouwer, Technical Director bei WhatsApp, erklärte, dass die Entwicklung zur Interoperabilität bereits vor zwei Jahren gestartet sei. Mit dem Ziel, einen appübergreifenden Nachrichtenaustausch zu ermöglichen, ohne dabei die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu kompromittieren, um die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten.
In der ersten Phase will die Meta-Tochter zunächst den Versand von Textnachrichten, Bildern, Sprachnachrichten, Videos und Dateien zwischen Einzelpersonen unterstützt. Gruppenchats und Anrufe sollen erst später hinzugefügt werden.
Wenn es soweit ist, müsst Ihr die Funktion für den Austausch mit anderen Messenger-Apps eigenhändig aktivieren. Warum so umständlich? WhatsApp sagt, so schütze man den Messenger besser vor Spam und Betrug.
So funktioniert es
Nachrichten von Drittanbieter-Apps werden bei Euch dann in einem gesonderten Posteingang gesammelt. Noch aber fehlen Schnittstellen zu Signal, Telegram und Co.
Die Konkurrenz muss von WhatsApp geforderten Bedingungen zunächst schriftlich bestätigen. Meta will mit allen seinen Apps das Signal-Verschlüsselungsprotokoll nutzen.
Interoperabilität ist eine überfällige Geschichte. Allerdings hat WhatsApp ja auch keine Eile. Zahlen zeigen, dass satte 93 Prozent in Deutschland WhatsApp vor anderen Messengern bevorzugen. Die Meta-Hörigkeit ist hierzulande also extrem ausgeprägt.