Eine neue Studie zeigt, dass der Markt der Streaming-Dienste hart umkämpft ist – die Herausforderungen sind groß.
Der Report der Financial Times (Paywall) listet auf, dass Unternehmen wie Disney, Comcast, Paramount und Warner Bros. Discovery mit erheblichen finanziellen Verlusten in ihren Streaming-Abteilungen kämpfen. Nur Warner Bros. Discovery konnte einen kleinen Gewinn erzielen. Besonders kritisch scheint die Lage bei Paramount+ zu sein. Hier droht ein Verkauf oder eine Fusion mit einem anderen Dienst.
Verluste von mehr als 5 Milliarden Dollar angehäuft
Eine Analyse für das Jahr 2023 zeigt: Die Unternehmen stehen vor kombinierten Verlusten von mehr als 5 Milliarden US-Dollar aus ihren Streaming-Diensten. Disney, Comcast, Paramount und Warner Bros. Discovery sind alle finanziell angeschlagen.
Das gilt besonders für Paramount+. Ursprünglich als CBS All Access gestartet, fusionierte der Dienst mit Viacom und wurde zu Paramount+. Das Programm wurde ausgeweitet, aber die Zahlen stimme nicht. Auch Apple TV+ war schon als neuer Partner im Gespräch.
Schwieriger Werbemarkt, gestiegene Produktionskosten
Der Knackpunkt: TV-Streamingboxen und Sticks wie die Roku, Fire TV oder Apple TV, das aktuell schon ab 155 Euro erhältlich ist, sind nach wie vor Verkaufsrenner. Aber die Medienkonzerne kämpfen mit einem schwierigen Werbemarkt, sinkenden TV-Einnahmen und gestiegenen Produktionskosten, teilweise bedingt durch Streik der Drehbuchautoren in 2023..
Im Gegensatz zur Konkurrenz ist Netflix profitabel geblieben, hat über zwei Millionen neuer Abonnenten in 2023 hinzugewonnen und Preiserhöhungen erfolgreich umgesetzt. Auch die neuesten und ersten Zahlen aus 2024 sehen Netflix weiterhin als Marktführer. Mit neuen Serien wie „Fool me once“ hat der Konzern gleich zum Jahresstart einen weiteren Blockbuster lanciert.
Disney+ besonders hart betroffen
Laut dem Report der Financial Times haben einige Dienste durch Entscheidungen wie die Einstellung von Shows, das Beenden von Lizenzvereinbarungen oder Preiserhöhungen Abonnenten verloren. Das gilt besonders für Disney+. Trotz neuer Abonnenten hat der Konzern erhebliche Verluste erlitten und wird nun umstrukturiert.
Mit neuen Projekten versucht Disney+ wieder an Boden zu gewinnen. So startet am 27. Februar der vielversprechende Spielfilm „Shogun“ auf der Plattform. Er basiert auf dem Erfolgsroman von James Clavell. Die Story: Im 17. Jahrhundert mutiert der britische Seemann John Blackthorne in Japan vom Außenseiter zum Samurai.
Große Hoffnung setzt Disney+ auch auf die neue „Star Wars“-Originalserie „The Acolyte“, die wieder von der Firma von Star-Wars-Mastermind George Lucas produziert wird. Ab Mitte 2024 soll die Ausstrahlung beginnen. Dann erfahren Abonnenten alles über die dunklen Geheimnisse der letzten Tage der hohen Republik
Analysten wie Rich Greenfield sehen in solchen Projekten einen Hoffnungsschimmer, sie schlagen aber vor, dass Unternehmen wie Disney ihre Konzentration beim Streaming reduzieren und sich stattdessen darauf fokussieren sollten, kleinere Einheiten zu werden statt der Marktführerschaft nachzujagen. Die dürfte Netflix auch 2024 sichern.