Ab dem 7. März 2024 greift in der EU der Digital Markets Act.
Dieses Gesetz wurde letztes Jahr verabschiedet, um eine bessere Konkurrenzsituation im digitalen Raum herbeizuführen. Gatekeeper- bzw. Kartellmechanismen werden dadurch ausgehebelt – auch Apple ist betroffen.
Viele Big-Tech-Konzerne müssen Anpassungen vornehmen
Der Konzern muss in der EU Sideloading von Drittanbieter-Apps außerhalb des App Stores erlauben. Dafür wird in Kürze der EU-Store umgebaut werden – iTopnews.de berichtete. Aber natürlich muss sich nicht nur Apple an den DMA halten.
Auch Alphabet (Google), Amazon, Apple, ByteDance (TikTok), Meta und Microsoft müssen den Gesetzen mit ihren Messengern und App-Plattformen entsprechen. Nun kritisiert ein offener Brief, dass die meisten von ihnen dies noch nicht getan haben.
In dem Brief wird daran erinnert, dass es nur noch 50 Tage bis zur beginnenden Gültigkeit des Gesetzes seien:
Zum Digital Markets Act („DMA“): Da die Einhaltungsfrist nur noch 50 Tage beträgt, äußern Unternehmen Bedenken den Mangel an wirksamem Engagement der designierten DMA-Gatekeeper und fordern sie auf, eine konstruktive Lösung zu haben, um die vollständige DMA Konformität ab dem 7. März 2024 sicherzustellen.
Der DMA wurde von der Europäischen Union verabschiedet, um unlauteren Praktiken von Unternehmen ein Ende zu setzen, die als Gatekeeper in der Online-Plattformökonomie fungieren. Es definiert eine Reihe von Verpflichtungen, die Gatekeeper einhalten müssen[…]. Der DMA wird sich darauf auswirken, wie Millionen von Verbrauchern und Geschäftsanwendern mit sozialen Netzwerken, App-Stores und online interagieren, beim Einkaufen, auf Video-Sharing-Diensten, Mobiltelefonen, persönliche Nachrichtendiensten, Online-Suchmaschinen usw. Das wird es einen Paradigmenwechsel in digitalen Märkten darstellen, mit einem grundlegenden Ziel: der Schaffung fairer und anfechtbarer digitaler Märkte in Europa.
Hier lest Ihr den offenen Brief in voller Länge. Die kritisierten Firmen, inklusive Apple, haben bislang noch nicht auf ihn reagiert. Apple hat aber eine neue Gebühr von 27 % eingeführt, für Zahlungen, die über App-Entwicklerwebsites abgewickelt werden.
Spotify nutzte daher den Moment, um einmal mehr Apples Gebührenpraktik im App Store zu kritisieren, wie 9to5Mac berichtet. Das ganze Statement liest sich wie folgt:
Apple hat wieder einmal gezeigt, dass sie vor nichts zurückschrecken werden, um die Gewinne zu schützen, die sie im Rahmen ihres App-Store-Monopols auf dem Rücken von Entwicklern und Verbrauchern einfordern. Ihr jüngster Schritt in den USA – die Erhebung einer Gebühr von 27 % für Transaktionen, die außerhalb einer App auf der Website eines Entwicklers getätigt werden – ist empörend und steht im Widerspruch zu den Bemühungen des Gerichts, mehr Wettbewerb und mehr Wahlmöglichkeiten für Benutzer zu ermöglichen. Diese Maßnahme folgt auf ähnliche Schritte von Apple zur Umgehung der Compliance in Südkorea und den Niederlanden. Der Digital Markets Act (DMA) der EU wird diesem falschen Gehabe, bei dem es sich im Wesentlichen um eine Nachbildung der Apple-Gebühren handelt, endlich ein Ende setzen. Wir fordern die Europäische Kommission dringend auf, schnell und entschlossen zu handeln, um zu verhindern, dass Apple ähnliche Gebühren einführt, die nach dem DMA verboten sind.