Ab März wird es möglich sein, einen eigenen App Store zu eröffnen, als Alternative zum offiziellen Apple App Store.
Was bisher nicht bekannt war: Die Kosten zum Starten eines alternativen App Stores sind extrem hoch. Apple erhebt eine sogenannte Core Technology Fee (CTF) von 500.000 Euro für jede Million Installationen einer konkurrierenden „Marketplace App“ (entspricht 50 Cent pro Installation) sowie eine Bürgschaft in Höhe von 1 Million Euro in Form eines „Letter of Credit“ (Kreditbrief). Das hat der Konzern auf dieser Sonderseite mitgeteilt.
Paukenschlag! 1 Millionen US-Dollar als Kredit bzw. Bürgschaft
Das Ganze ist auch noch an extreme Bedingungen geknüpft: Dieser Kreditbrief muss von einer Bank mit mindestens einem A-Rating (oder einem gleichwertigen Rating) ausgestellt werden, wobei die Rating-Agenturen Fitch, Moody’s und S&P zulässig sind.
Risiko beim Beschaffen von Kapital
Im Gegensatz zu App-Entwicklern, die die CTF erst nach einer Million Installationen zahlen müssen, werden App-Store-Alternativen die Gebühr bereits nach der ersten Installation fällig. Die zusätzliche Anforderung eines Kreditbriefs bedeutet, dass hauptsächlich finanzstärkere Unternehmen diesen Weg einschlagen können, während kleinere Start-ups zuerst ausreichend Kapital von Investoren beschaffen müssten. Was die Mehrheit nicht riskieren wird…
Apple rechtfertigt sich derart, dass der Konzern erklärt, dass die Anforderung des Kreditbriefs sicherstellen soll, dass Betreiber von Marketplace-Apps über genügend finanzielle Mittel verfügen, um sowohl Entwicklern als auch Kunden Support bieten zu können. Die technische Berechtigung zur Entwicklung einer solchen App wird von Apple erst nach Hinterlegung des Kreditbriefs erteilt, der jährlich (!) erneuert werden muss.
Besonders abschreckend für Entwickler von Gratis-Apps?!
Neben konkurrierenden App Stores betrifft die CTF auch Entwickler, die Apples neue Bedingungen im bestehenden iOS App Store nutzen. Diese umfassen niedrigere Provisionsgebühren von 13 bis 20 Prozent. Nach einer Million Installationen wird eine Gebühr von 50 Cent pro Installation fällig.
Diese Regelung könnte insbesondere für Entwickler von kostenlosen Apps abschreckend wirken, da bei plötzlicher Popularität der App hohe Gebühren anfallen könnten.
Ein Rechenbeispiel schockt Entwickler
Entwickler sind geschockt. So hat der Developer Steve Troughton-Smith berechnet, dass eine kostenlose App mit 2 Millionen Installationen jährlich Gebühren von bis zu 41.667 Euro pro Monat nach sich ziehen könnte, selbst wenn keine Gegenleistung von Nutzern erfolgt.