Microsoft hat nun offen Kritik an Apples Umsetzung des Digital Market Acts (DMA) in der EU geübt.
Der Konzern schließt sich damit anderen Unternehmen wie Epic oder Spotify an.
Das Thema ist wichtig für Microsoft, vor allem für das Gaming-Segment, einschließlich Xbox und den Inhalten von Activision Blizzard, da alternative Vertriebskanäle auf iOS-Plattformen für die Redmonder von großer Bedeutung sind. Die von Apple vorgeschlagenen Regeländerungen werden von Microsoft deutlich als „nicht zielführend“ bezeichnet.
„Ein Rückschritt“
Sarah Bond, Präsidentin von Xbox und zuständig für das Plattform- und Hardwaregeschäft innerhalb der Xbox-Division von Microsoft, erinnert dabei daran, dass „offene Diskussionen für Fortschritt und mehr Offenheit auf Plattformen“ sorgen sollten. Apples neue Richtlinien seien jedoch ein Rückschritt. Microsoft hofft, dass Apple auf das Feedback reagiert und seine Pläne überdenkt.
We believe constructive conversations drive change and progress towards open platforms and greater competition. Apple’s new policy is a step in the wrong direction. We hope they listen to feedback on their proposed plan and work towards a more inclusive future for all. https://t.co/mDRI5KPJf6
— BondSarahBond (@BondSarah_Bond) January 29, 2024
Im Vergleich zu den Äußerungen von Epic und Spotify, bei denen Epics CEO Tim Sweeney Apples Richtlinien als „Müll“ und Spotify die DMA-Implementierung von Apple als „Erpressung“ bezeichnete, äußerte sich Microsoft etwas gemäßigter. Kritisiert wird aber, dass App-Anbieter, die ihre Apps über alternative Marktplätze auf iOS verbreiten möchten, ab 1 Million Nutzern 50 Euro-Cent pro Installation und Jahr an Apple zahlen sollen.
Finanziell unattraktiv?
Wie sich diese Regeländerungen von Apple auf Microsofts Pläne auswirken werden, einen eigenen Mobil-Store für Xbox auf iOS zu lancieren, ist Stand jetzt unklar. Diese Pläne könnten durch die Plattformgebühren, die App-Anbieter zahlen müssen, finanziell unattraktiv werden.
Kommt gar kein großer alternativer App Store? Möglich. Kein großer Anbieter, auch nicht Microsoft, hat bisher Pläne vorgestellt, Apples Appstore für Streaming-Spiele-Apps zu öffnen.