Am Donnerstag, 22.30 Uhr nach Börsenschluss, verkündet Apple seine aktuellen Quartalszahlen.
Dabei geht es um die Monate Oktober bis Dezember, also das traditionell gute Weihnachtsgeschäft (2023). Die meisten Analysten erwarten wieder starke Zahlen. Wie aber sieht es in späteren Quartalen aus, wenn erstmals die neuen App-Store-Regeln gegriffen haben, bei denen Apple auf EU-Druck weniger Provision kassiert?
Das US-Bankhaus JP Morgan bleibt optimistisch. Die neuen EU-Regelungen würden Apples Umsätze nur geringfügig belasten, erklären die Banker in einer neuen Analyse, basierend auf den neuen EU-Vorgaben.
Apple hatte in der EU niedrigere Gebühren für Entwickler ab März angekündigt. Auch alternative App Stores müssen zugelassen werden. Dabei wird der Konzern auf den ersten Blick auf Einnahmen verzichten müssen.
Analysten: „Neue Gebühren gleichen niedrigere Einnahmen aus“
Apple, so die Bankanalyse, erhebe jedoch für eine Vielzahl von Aktionen Service-Gebühren. Aus diesem Grund sieht JP Morgan die Möglichkeit, dass „die niedrigeren Einnahmen aus den App-Store-Änderungen relativ gut ausgeglichen“ werden können.
Abgesehen davon mache Europa nur sechs Prozent der App Store-Umätze aus, gibt JP Morgan zu bedenken. Somit würden sich etwaige Gewinn-Einbußen stark im Rahmen halten.
Katz- und Maus-Spiel von Apple mit den Regulierungsbehörden
Die Banker glauben, dies liege auch daran, wie die neue Struktur aufgebaut sei. Apple habe hier durchaus clevere Ansätze gewählt, um seine Umsätze stabil zu halten. So gelten die neuen EU-Regularien zum Beispiel nur auf dem iPhone, bisher aber nicht auf dem iPad. Zu bedenken ist aber auf lange Sicht:
Die europäischen Regulierungsbehörden und auch Behörden weltweit werden diese Entwicklung genau beobachten – und neue Regularien, um Apple-Monopole zu unterbinden, könnten auf die ersten EU-Regulierungen, die ab März greifen, natürlich auch folgen. Denn die neuen Regularien gelten vorerst wirklich nur in Europa, aber nicht in den USA.
Ein Katz- und Maus-Spiel zwischen den Behörden bahnt sich also an, denn freiwillig verzichtet Apple natürlich nicht darauf, seine Kasse zu füllen…