In den Niederlanden wird gegen Apples angeblich zu hohe In-App-Kauf-Provision ermittelt.
Der Konzern behält mit 15 bzw. 30 Prozent Provision von den Umsätzen, die im App Store und über In-App-Käufe gemacht werden. Die niederländische Wettbewerbsbehörde hat sich mit dieser Regelung im Detail befasst.
Vorwurf: „Missbrauch der Marktmacht, zu hohe Gebühren“
Jetzt ist aktuell herausgekommen: Schon Mitte des Jahres hat die niederländische Wettbewerbsaufsicht Authority for Consumers and Markets (ACM) entschieden, dass Apples Provisionen „unerklärlich hoch“ und „wettbewerbswidrig“ seien
Apple kassiert auch bei anderen Anbietern
Das Fazit: Die Wettbewerbshüter glauben, Apple missbrauche seine Marktmacht und verlange zu hohe Provisionen. Kritisiert wurde in Bezug auf Dating-Apps auch, dass Apple keine Hinweise in Apps auf externe Kaufmöglichkeiten erlaubt.
Apple musste auf Druck der Behörde bereits eingeschränkt erlauben, dass In-App-Käufe über Drittanbieter möglich sind. Sonst hätte eine Strafe von 50 Millionen Euro gedroht.
Präzedenzfall vor dem Start des Digital Markets Act der EU
Der Fall ist nicht ausgestanden: Die Wettbewerbshüter monieren, Apple habe nicht alle Forderungen umgesetzt und sich unwillig gezeigt. So müssen Dating-Apps zwar nicht mehr 30 Prozent zahlen, aber Apple berechnet ihnen jetzt immer noch 27 Prozent Provision auf die Umsätze. Das reicht den Wettbewerbshütern nicht.
Der Streit in den Niederlanden könnte Auswirkungen auf die App Stores in ganz Europa haben. Laut Bloomberg geht aus vertraulichen Unterlagen hervor, dass Apple solchen App-Anbietern mit der Provisionshöhe schade.
Der Digital Markets Act tritt in Europa ab 2024 in Kraft. Dann muss Apple ohnehin seine Regeln lockern, alternative App Stores akzeptieren und In-App-Abo-Abschlüsse ermöglichen.