Elon Musk hat bei seiner App X, vormals unter dem Namen Twitter bekannt, wieder rumgepfuscht.
Es ist Standard: Öffnet Ihr bei X einen Link, führt dieser nicht direkt zur entsprechenden Website – sondern er wird X-intern unter t.co (das T stammt noch aus der Twitter-Zeit) weitergeleitet.
Warum setzt „X“ auf die Link-Weiterleitung?
Über diesen Zwischenschritt trackt X seine Accounts und deren Follower. So lässt sich z.B. feststellen, welche Links besonders häufig angeklickt wurden.
Die Washington Post fand jetzt heraus, dass x.com Links zu bestimmten Websites (ausgerechnet jenen, die Elon Musk in der Vergangenheit nicht wohlgesonnen waren) bremst. Somit reduziert X/Musk den Traffic für diese Links seiner „Feinde“. Wer wartet schon gern, 10 Sekunden, bis endlich eine Weiterleitung zu einem Link erfolgt?
The site formerly known as Twitter has added a five-second delay when a user clicks on a shortened link to the New York Times, Facebook and other sites owner Elon Musk commonly attacks, a Washington Post analysis found. https://t.co/XzgrOjJQjA
— The Washington Post (@washingtonpost) August 15, 2023
Ladezeiten absichtlich in die Länge gezogen
Konkret werden Ladezeiten für Nachrichten-Seiten wie Reuters und New York Times, sowie andere soziale Medien wie Facebook und Bluesky absichtlich verlängert. Mindestens um jeweils fünf Sekunden, wie die Washington-Post ermittelte.
Die New York Times hat bereits bestätigt, dass es solche Link-Bremsen auf ihrer Website gibt. Die Zeitung hat bei „X“ nachgefragt, was da los sei. Eine Antwort blieb, wenig überraschend, aus. Auch die Washington Post selbst erhielt kein Statement von Elon Musk. Immerhin: Die Zeitung registrierte, dass ihre Links nach dem Enthüllungs-Bericht über die Link-Bremsen plötzlich – wie von Geisterhand… – wieder schneller auf „X“ weitergeleitet wurden…