Kurz vor der WWDC (Montag, 19 Uhr, iTopnews.de) gibt es neue Erfolgs-Zahlen zum App-Store-Ökosystem.
Das sorgt kurz vor der Konferenz für beste Laune bei den Developern. Und die Zahlen sollen auch EU beschwichtigen. Hier droht Apple eine Vorschrift, die es Nutzerinnen und Nutzer ermöglicht, Apps auch aus anderen Quellen beziehen zu können.
Die Analysis Group hat in ihrer frischen unabhängigen Studie (1) ermittelt, dass Entwickler und Entwicklerinnen im App Store 2022 insgesamt 1,1 Billionen US-Dollar an Verkäufen und Umsätzen erwirtschaften konnten. Im Jahresvergleich ist dies ein Plus von 29 Prozent.
Apple geht bei 90 % der Umsätze und Verkäufe leer aus
Beachtenswert: In 90 Prozent der Fälle wurde kein Provision an Aple fällig. Möglich macht es das Small Business Programm für Developer. Diese „kleinen“ Entwickler haben ihre Einnahmen zwischen 2020 und 2022 um 71 Prozent gesteigert.
Ergänzend belegt eine neue Analyse des Progressive Policy Institute, dass die iOS App-Economy mittlerweile mehr als 4,8 Millionen Arbeitsplätze in den USA und Europa unterstützt, um die 2,4 Millionen in der jeweiligen Region.
Laut der Analysis Group Studie wurden 2022 insgesamt 910 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf von physischen Waren und Dienstleistungen erwirtschaftet. Hinzu kommen 109 Milliarden US-Dollar aus In App-Werbung sowie 104 Milliarden US-Dollar für digitale Waren und Services. Im Vorfeld der WWDC kommentiert Apple-CEO Tim Cook:
„Wir waren noch nie hoffnungsvoller für die — und zugleich inspirierter von den — unglaublichen Entwicklercommunitys auf der ganzen Welt. Wie dieser Bericht zeigt, ist der App Store ein pulsierender, innovativer Marktplatz, auf dem Chancen entstehen und wachsen, und wir fühlen uns verpflichtet wie eh und je, in den Erfolg der Entwickler und Entwicklerinnen und die Zukunft der App-Economy zu investieren.“
App-Kategorien, die das Wachstum befeuerten
Besonders in Bereichen wie Reisen und Fahrdiensten und dem starken Wachstum der Werbeausgaben bei Apps aus den Bereichen Social Media und Einzelhandel zog das Geschäft an.
Die Umsätze und Verkäufe der Entwickler und Entwicklerinnen sind zwischen 2019 und 2020 um 27 Prozent, zwischen 2020 und 2021 um 27 Prozent und zwischen 2021 und 2022 um 29 Prozent gestiegen. In Europa sind die Verkäufe und Umsätze von Devs seit 2019 überdurchschnittlich stark um 116 Prozent gestiegen.
Weitere neue Kennziffern zum App Store vor dem WWDC-Start
- mehr als 195 lokale Zahlungsmethoden
- unterstützt 44 Währungen in 175 Stores
- 2022 wurden 54 Prozent der Downloads in Stores außerhalb der Heimatländer der Devs getätigt
- In 2022 weltweit durchschnittlich 650 Millionen Mal pro Woche Besuche im App Store
- In 2022 wurden pro Woche durchschnittlich mehr als 747 Millionen Apps geladen bzw. 1,5 Milliarden Mal erneut heruntergeladen
- Seit 2019 hat sich der Umsatz mit der Lieferung und Abholung von Lebensmitteln per iOS-App mehr als verdoppelt und der Umsatz mit Lebensmitteln mehr als verdreifacht.
- Unternehmens-Apps sind eine der am schnellsten wachsenden Kategorien digitaler Güter und Services.
- Größtes Wachstum bei den digitalen Gütern und Services in der Kategorie des App-basierten Entertainment.
15 Jahre App Store
- iOS-Devs verdienten von 2008 bis 2022 mehr als 320 Milliarden US-Dollar im App Store.
- iOS-Anwender und Anwenderinnen luden von 2008 bis 2022 mehr als 370 Milliarden Apps.
- Im App Store gibt es inzwischen 1,8 Millionen Apps – 23x mehr als Ende 2008.
- 2022 hat der App Store betrügerische Transaktionen in Höhe von mehr als zwei Milliarden US-Dollar verhindert.
- 1,7 Millionen eingereichte Apps wurden wg. Vergehen gegen Datenschutz, Sicherheit oder Inhalte abgelehnt.
Fußnote (1): Wie verlässlich sind die Zahlen? Die Analysis Group ist eine unabhängige Organisation, sie gehört nicht zu Apple und arbeitet auch nicht allein für dieses Unternehmen. Ein Beispiel: So wurde die Analysis Group etwa von Qualcoom beauftragt, in einem kartellrechtlichen Streit mit Apple vor dem US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von Kalifornien, Qualcomm gegen Apple zu vertreten.
Beachtet bei der Methodik: Die hohe Summe von 1,1 Billionen US-Dollar ergibt sich, weil die neue Studie nicht nur App-Käufe, In-App-Käufe und Abos addiert, sondern auch alle Umsätze, die über Apps erzielt wurden, hinzurechnet. Dazu gehört auch, dass Ihr ein Hotelzimmer auf booking.com über deren App bucht oder wenn Ihr bei Amazon in der App Wein, Spülmittel oder Glühbirnen ordert.